296 
Bedenkliche Mondstellungen. Austritt von Grubengasen. 
blase zurückzuführen, die sich bei der Berührung mit dem kälteren 
Wasser schnell kondensiert. In dieses Vakuum fällt dann das 
Wasser zurück, was eine mächtige zentripetale Senkungswelle 
zur Folge hat, bei der weite Partien der benachbarten Ufergegen 
den aus dem Meere auftauchen. Diese Welle aber brandet zurück 
und bildet eine große Stau welle, durch die das Wasser weit 
in das Innere des Landes eindringt und dort alles überflutet, 
wie es seinerzeit bei Lissabon, in neuerer Zeit in Japan, am per 
sischen Golf und an anderen Stellen geschehen ist. 
Sollten aber die Einflüsse des Roronastrahls und der Fein- 
eisanblasung nicht ausreichen, die Katastrophe herbeizuführen, 
dann tritt von Zeit zu Zeit eine dritte Ursache dazu, das ist die 
Flutwirkung des Mondes, die, wie wir wissen, auch die Erdkruste 
zu wellenartigem Auf- und Abschwellen unter den: jeweiligen 
Mondzenithstande zwingt. Daß bei solchen Verbiegungen der 
Erdrinde, die bei größter Mondnähe am stärksten auftreten, eine 
Druckentlastung bis in große Tiefen eintreten kann, durch die 
die Dampfexplosion ausgelöst wird, ist ohne weiteres klar. Es 
werden sich aber auch alte Spalten im Gestein öffnen und neue 
bilden, aus denen Gase, die sich in inneren Erdhöhlen und 
Gängen gesammelt haben, austreten können, wenn ihr Druck den 
der äußeren Atmosphäre übersteigt. Da dieser Druck bei dem 
Vorhandensein eines auf die Erde gerichteten Roronastrahls immer 
eine plötzliche Schwankung erfahren wird — dieser bläst ja den 
Luftmantel auseinander, was an der Stelle eine Depression zur 
Folge hat —, so werden sich die bei gewisser Mondnähe durch 
Erdspalten austretenden Gase in der Regel gleichzeitig mit 
an andern Stellen der Erde stattfindenden Erdbeben zeigen, 
wenn dann durch Zusammentreffen ungünstiger Umstände etwa 
in einem westphälischen Bergwerke eine Entzündung solcher Gase 
eintritt, lesen wir hier von einem Schlagwetterunglück, während 
am gleichen Tage etwa in Asien ein Erdbeben stattfand, das 
vielleicht auch ebenso zahlreiche Menschenleben als Opfer forderte, 
wie jenes. 
Das durch Anblasung in die irdische Atmosphäre eindringende 
Feineis wird in tiefern Lagen schmelzen und dadurch die Luft mit 
Feuchtigkeit anreichern. Zu solchen Zeiten werden auch außerge 
wöhnliche Schnee-und Regenfälle stattfinden, und da der Druck des