Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

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Schlußabschnitt. 
und Verlust des in den Weltraum abströmenden Wasserstoffes 
verschwunden sein würde, wenn es nicht durch Aufnahme von 
Kleineiskörpern und Berieselung mit dem aus den Flecken 
trichtern der Sonne stammenden Feineisstaub immer Ersatz ge 
funden hätte. 
wenn nun schon die Erde einen merklichen Wasserzufluß 
durch das von der Sonne kommende Feineis erhält, so ist dieser 
auf der Venus in noch viel stärkerem Maße vorhanden. Die Erde 
wandert fast an dem Rande der die Sonne in linsenförmiger 
Anordnung umgebenden, sich ständig neubildenden Strahlen- 
karona aus Lisstaub, während die Venus schon mehr im Innern 
der Linse geradezu im Eise watet. Mag sie auch in früheren 
Zeiten, als sie in größerer Entfernung von der Sonne ihre Bahn 
zog, noch große Körper aufgefangen haben, jetzt ist sie nur auf 
die kleinen solipetalen Grobeiskörper und das folifugale Feineis 
angewiesen, und durch die Menge des letzteren ist ihr Ozean 
auf eine Tiefe von über 450 km angewachsen. 
Der jetzt auf der Erde vorhandene Zustand, die günstige Ver 
teilung von Wasser und Festland sind es aber nicht allein, die 
die Möglichkeit des Entstehens und der Fortentwickelung des 
Lebens in jeder der vorhandenen Formen gewährleisten; es kommt 
unser Luftmantel hinzu, der den Ausgleich der Temperaturunter 
schiede auf der Erdoberfläche besorgt und gleichzeitig alle Stoffe 
enthält, die die verschiedenen Lebewesen der Fauna und der 
Flora zum Atmen nötig haben. Der Luftmantel schützt die Erde 
und .alles was auf ihr lebt und webt, gegen zu starke Sonnen 
bestrahlung, wie gegen die totbringende Kälte des Weltraums. 
Sie dient als Puffer gegen die kosmischen Eindringlinge, seien 
es Sternschnuppen, Meteore oder Feuerkugeln, die, falls sie un- 
aufgehalten mit ihrer vollen Wucht aus dem Weltraum herab 
stürzen könnten, an den Stellen ihres Einschlages jedenfalls große 
Zerstörungen anrichten würden. Diese schützende Wirkung kann 
der Luftmantel freilich nur gegen kleinere kosmische Fremdkörper 
ausüben; gelangt ein Planetoid oder gar ein Mond zum Nieder 
gang auf der Erde, dann ist die Vernichtung des größten Teils 
der Lebewesen besiegelt, und nur aus den Resten der geretteten 
kann sich wieder neues Leben verbreiten, wir wissen, daß mit 
einem solchen Ereignis jeweils das Ende ganzer Arten verknüpft
	        
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