Schlußabschnitt.
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führt zu dein Schluß, daß die Sonne überhaupt nicht erkalten
kann, so lange sie auf ihrem Wege noch Meteoren und Eiskör
pern begegnet, die sie in sich aufnehmen kann. Eine gewaltige
Zunahme ihrer Temperatur wird sie noch einmal erfahren, wenn
der Jupiter dereinst auf 2—3 Sonnenradien an sie herange
schrumpft sein wird, sich auflöst und sein zentrales massiges Meteo
ritenzentrum als Meteorhagel der Sonne einverleibt. Dieser Glut
zustand wird solange anhalten, bis sie vielleicht auf ihrem Wege
auch in das Schweregebiet einer Gigantin, Riesen- oder Mutter
sonne, die in der Richtung der Leyer zu suchen sein dürfte,
eingetreten ist. Als Begleiter einer solchen würde sie Aeonen
lang ein Doppelsternleben führen und langsam erkalten, bis
sie sich endlich mit ihr vereinigt, entweder auf immer verschwindet
oder unter sonst günstigen Umständen durch eine der früher
beschriebenen ähnliche Fixsternexplosion den Baustoff für ein
neues Weltsystem bilden kann.
Damit sind wir bei dem j)unkt unserer früheren Ausführungen
angelangt, der beim ersten Lesen wohl das meiste Ropfschütteln
erregt haben mag, bei der in einen Gigantenstern ein
gedrungenen Bombe, die wasserdurchtränkt und weltraum
kalt lange in diesem geruht und sich langsam zu gewaltiger
Loitze erwärmt habe, bis der an sie gebundene und in Siede
verzug gelangte wasserdampf gelegentlich einer kleinen Störung
losgebrochen sei und in einer seinem Riesendruck ent
sprechenden Ausdehnung ein Stück der Bombe selbst sowie
einen nicht unbeträchtlichen Teil des Fixsterns selbst in das
Weltall hinausgeschleudert habe. Um welch große Massen
von Sternmaterie es sich da gehandelt haben kann, geht daraus
hervor, daß außer unserem Sonnensystem noch eine weitere Anzahl
von allerdings kleineren Fixsternen aus jenen Muttergestirnstücken
entstanden, die vielleicht auch von kleineren Planeten umkreist wur
den. In Folge ihrer geringen Größe sind aber diese Schwester
sterne der Sonne bereits sichtlich im Erkalten begriffen.
Diese neue Vorstellung von der Entstehung eines Weltsystems
verlangt einen vollständigen Bruch mit der liebgewonnenen Idee
des Urnebels, der Nebelballungen, der abgeschleuderten Ringe,
aus denen sich neue kleinere Nebel zusammenballten, zu
sammenzogen und zu leuchtenden Sternen und Planeten wurden.