Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

Schlußabschnitt. 
309 
führt zu dein Schluß, daß die Sonne überhaupt nicht erkalten 
kann, so lange sie auf ihrem Wege noch Meteoren und Eiskör 
pern begegnet, die sie in sich aufnehmen kann. Eine gewaltige 
Zunahme ihrer Temperatur wird sie noch einmal erfahren, wenn 
der Jupiter dereinst auf 2—3 Sonnenradien an sie herange 
schrumpft sein wird, sich auflöst und sein zentrales massiges Meteo 
ritenzentrum als Meteorhagel der Sonne einverleibt. Dieser Glut 
zustand wird solange anhalten, bis sie vielleicht auf ihrem Wege 
auch in das Schweregebiet einer Gigantin, Riesen- oder Mutter 
sonne, die in der Richtung der Leyer zu suchen sein dürfte, 
eingetreten ist. Als Begleiter einer solchen würde sie Aeonen 
lang ein Doppelsternleben führen und langsam erkalten, bis 
sie sich endlich mit ihr vereinigt, entweder auf immer verschwindet 
oder unter sonst günstigen Umständen durch eine der früher 
beschriebenen ähnliche Fixsternexplosion den Baustoff für ein 
neues Weltsystem bilden kann. 
Damit sind wir bei dem j)unkt unserer früheren Ausführungen 
angelangt, der beim ersten Lesen wohl das meiste Ropfschütteln 
erregt haben mag, bei der in einen Gigantenstern ein 
gedrungenen Bombe, die wasserdurchtränkt und weltraum 
kalt lange in diesem geruht und sich langsam zu gewaltiger 
Loitze erwärmt habe, bis der an sie gebundene und in Siede 
verzug gelangte wasserdampf gelegentlich einer kleinen Störung 
losgebrochen sei und in einer seinem Riesendruck ent 
sprechenden Ausdehnung ein Stück der Bombe selbst sowie 
einen nicht unbeträchtlichen Teil des Fixsterns selbst in das 
Weltall hinausgeschleudert habe. Um welch große Massen 
von Sternmaterie es sich da gehandelt haben kann, geht daraus 
hervor, daß außer unserem Sonnensystem noch eine weitere Anzahl 
von allerdings kleineren Fixsternen aus jenen Muttergestirnstücken 
entstanden, die vielleicht auch von kleineren Planeten umkreist wur 
den. In Folge ihrer geringen Größe sind aber diese Schwester 
sterne der Sonne bereits sichtlich im Erkalten begriffen. 
Diese neue Vorstellung von der Entstehung eines Weltsystems 
verlangt einen vollständigen Bruch mit der liebgewonnenen Idee 
des Urnebels, der Nebelballungen, der abgeschleuderten Ringe, 
aus denen sich neue kleinere Nebel zusammenballten, zu 
sammenzogen und zu leuchtenden Sternen und Planeten wurden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.