II. Die Sternschnuppen, Meteore und Kometen.
Unser Sonnensystem besteht nicht nur aus dem Zentral
körper und den Planeten; es gehören zu ihm auch eine Un
menge von Kleinkörpern, die teils noch außerhalb der Neptun
bahn, im äußersten Kraftbereiche der Sonnenanziehung, schweben,
teils zwischen den Planeten sich in selbständigen Bahnen be
wegen. Einige von ihnen kommen zeitweise der Erde sehr nahe;
sie werden dann für uns sichtbar und können auch so stark ange
zogen werden, daß sie zum Einsturz gezwungen sind. Sie sind
uns als Meteore, Sternschnuppen und Kometen bekannt. Stern
schnuppen und Meteore werden zur Zeit als Trümmer von
Kometen oder als die aufgelösten Schweife dieser sonderbaren
Gebilde erklärt, denen die Erde auf ihrem Wege begegnet. Nach
dieser Anschauung müßten beide Körperarten von gleicher Be
schaffenheit sein und ihr Unterschied könnte nur darin bestehen,
daß die Sternschnuppen kleiner sind als die Meteore, so daß
die letzteren dem Lrhitzungsprozeß, welchem sie beim Durch
laufen des Luftmantels der Erde ausgesetzt sind, länger wider
stand leisten und daß sie, selbst bis fast zum Explodieren glühend
geworden, doch noch stückweise zur Erde niederstürzen könnten,
während jene infolge ihrer Kleinheit sogar zur Verdampfungs
hitze gelangen und ohne die tiefsten Schichten der Atmosphäre
überhaupt zu erreichen, schon in großen Höhen verpuffen, wenn
diese Vorstellung richtig wäre, müßte ein Kometenschweif
aus großen und kleinen Teilen bestehen, welche metallische und
mineralische Bestandteile besitzen, von denen die größten sogar
unzersprengt zur Erde gelangen, wie denn ein von pear^f im Zahre
aus der Nellevillebai nach Neu^ork gebrachter Meteorstein
ein Gewicht von 90000 kg hatte. Da aber der Schweif sich nur
aus den Stoffen und Teilen des Hauptkörpers bilden und ent
wickeln kann, so müßte der Komet selbst wohl auch entweder ein
festes Gefüge besitzen oder eine Anhäufung derartiger Einzel
körper sein. Dabei aber soll das Gefüge wieder so locker und