Full text: Atlas mit Abbildungen und Erläuterungen zum Buche: Eis ein Weltenbaustoff (Atlas)

Tafel I. Hilfsvorstellungen. 
ос,* О.У0 
Bewegung 'eines Punktes unter dem Einfluß 
zweier beschleunigenden Kräfte. 
Jeder Punkt, auf den eine beschleunigende Kraft ein - 
wirkt setzt sich in der Richtung dieser in Bewegung. 
9 t Wirken 2 solcher Kräfte in gleichen Sinne, so beschreibt 
der Punkt einen Weg ~ der Summe beider Kraftwege. 
ooj - b-cz 
Fig.H. 
Wirken die Kräfte a, und b in gleicher Richtung\ 
jedoch in entgegengesetztem Sinne, dann legt der 
Punkt 0 einen Weg • der Differenz beider Kraftwe - 
ge zurück. 
Das Parallelogramm der Kräfte. FigJJL. 
Wirken die genannten 2 Kräfte au b unter einem Winkei 
auf einen Punkt 0 beschleunigendem , so setzt ersieh in der Rieh* 
tung der Diagonale eines Parallelogramms in Bewegung ; des . 
sen Seitenlangen die Kräfte a o b bilden. Oie Diagonale stellt 
0 sowohl der Größe als Richtung nach die Resultierende der 
beiden Rräfte dar. Die Weg länge des Punktes 0 hängt von 
o 7 der Große des Winkels oc ob. 1,2,3 u H. Wird oc = 0,so 
ist die Weglänge wie in Fig.7, bei cc » 160 0 wie in Fg.2. 
Die Figuren IV, V, VI u. YHL zeigen verschiedene Anwendung 
gen der Kräfteparallelogramme zur Bestimmung von Weg langen u. Weg formen. 
Sek.1. 
Fal/bewegung '7*1 
Wurfbewegung - ЦТ. 
Fig.K 
Wurfbewegung. 
Ein vom Punkt 0 mit der Beschleunigung a. 
horizontalgeworfen er Körper senkt sich in 
krummer Linie, welche eine Parabel ist. 
_ Man findet die annähernde Form der Linie 
durch Konstruktion der Kräfteparaf/e/o - 
gram me, deren senkrechte Seiten die 
Werte des freien Falls während einer Se 
kunde sind, die horizontalen dagegen 
die Wegeslängen darstellen, welche der 
Körper in Folge seines ßeharrungs - 
Vermögens zurücklegen müßte, wenn 
er nicht durch die Schwerkraft beein 
flußt wäre. Die Diagonalen bilden 
i die Sehnen der Parabeiabschnit- 
te, aus denen sich die FaIIkurve 
Tjusam mensetzf. 
(Lj kl. Qjm. Q,gr. 
Tn c, )V zw. гы, г+з. ! 
u/Seife. zyg „ Z**<S j 
. '. Fi 9 T - 
Sortierung von Körpern 
bei Fall- und Wurfbewegungen 
unter Einwirkung eines Luftstroms. 
Ein Ventilator V blase einen Luftstrom 
gegen die Punkte 0, von denen die Kör 
per ihren Ausgang nehmen. 
Es werde ein Körpergemisch gewählt, 
welches Stücke von dreierlei Größe 
und Schwere enthält. 
Lassen wir dieses, wie be/F angedeu 
tet, von 0 freiherabfaiien, so wer 
den die leichtesten Körper von dem 
Wind am weitesten, die schwereren 
weniger weif getragen, sie 
sortieren sich im Falten nach 
Oi kl, 0 7 m und 0-, gr. 
Wer fen wir das gleiche Ge 
misch mit der Beschleunigung 
cl gegen den IV/nd, so spü 
ren die leichten den Druck 
Qjkl. Q,m. O y gr. gm meisten, die größeren 
haben höhere Durchschlagskraft und fliegen 
weiter. Sie sortieren sich deshalb nach O, kl, 0 7 m und 0,gr. 
¿u Seite: 290, ZU2 
2V.¥, ZU5. 
Fig.m 
o CL 
Zentrale Wurfbewegung, 
Es werde die vereinfachende, in 
Wirklichkeit aber nicht zutreffende Vor 
aussetzung gemacht, dass die vom Zen 
trum aus wirkende Schwerkraft ständig den- 
selben Wert behalte und zwar die Größe о p 
in der Sek. Wird nun ein Körper vom fbnktО 
mH einen Kraft <Z horizontal geworfen, so 
sinkt er, wenn er die Weg läng ecu in einer SekunJf 
de durchläuft, um den Betrag op und gelangt 
nach Oj. Er ist bestrebt, in der Richtung 0 0 7 
weiter zu gehen, er wird jedoch mit der Kraft \ 
op nach dem Zentrum gezogen und nach 
O dem Parallelogramm der 
Kräfte gelangt er nach O z 
und so fort nach 0 2 , Oy —0, 3 , j 
o, x i bis er den Zentral kärger ,*■ 
erreichf. 
Fig.YH. 
Zu Seite? 2,3, 90 
Die Bewegung eines Planeten um seinen Zen = 
tra/körper erfolgt immer in Form einer Ellipse. 
So ist auch die Erdbahn eine Ellipse, in deren einem 
Brennpunkt die Sonne steht j allerdings ist ihre Ex* 
zentrizität lange nicht so groß, wie man nach der 
obenstehenden Zeichnung annehmen könnte. 
Bahnen, die der Zeichnung ungefähr entsprechen, 
haben nur Kometen mit kurzer Um lauf zeit. ■ 
Jn Sonnennähe (* Perihel ) bewegt sich die 
Erde schneller als in der gegenüberliegenden 
Sonnenferne (-/Jphehürn J , und da das Pen- 
he! im Winter stattfindet, so ist die Tatsache 
des bereits im Februar deutlich zu bemerken - 
den „ Längerwerdens der Tageszeit auf diesen 
Umstand zurückzu führen. 
Eine besonders bemerkenswerte Erschei 
nung der Ellipsen bewegung ist die, daß die 
Flächeninhalte, welche ein Leitstrahl fd. / 
die Verbindungslinie zwischen Sonne und 
Erde) im gleichen Zeitraum beschreibt, Ts. 
die in der Figur schraffierten Plachen)g/ei = 
che Größe haben. 
Die Linie aiSb, welche Perihel und Aphel ver* 
bindet, heißt die Apsidenlinie. 
i i Die zentrale Fallbewegung 
J • in einem Konstruktionsbeispiel zur Lösung der Frage : 
Wäshalb stürzen mehr kosmische Projektile auf der Tagesseite a/s auf der Nachtseite ein ? 
Entziehen sich der Erdenschwere 
*9 HT 
K 6 K S Ky 
Die Erde kreuzt auf ihrer Bahn die Schar der zahllosen zur Sonne ziehenden 
Kleinkörper (Meteore, Sternschnuppen). Sie seien mita und cc/ bezeichnet und es 
mögen die Meteore als die schwereren den Medium widerstandnichtso stark 
empfinden afs die leichtern Sternschnuppen. Die Weglängen beider sind durch 
verschieden große Pfeile angedeutet. Da die Sonne in unendlichem Ab » 
stand zu denken ist, ziehen alle Körper parallel zu einander dahin. 
Das Anziehungsgebiet der Erde JE ist von geringer Ausdehnung; wir 
denken es uns nach einer Kugelfläche unmerktich im Weltraum sich verlierend u. 
zwar möge die Größe der Schwerkraft von innen nach außen in Form einer Para- 
be/hnie D abnehmen. Teilen wir das Schwergebiet in 6 konzentrische Kuge/n, 
Kf-Kß, so erhalten wir durch Errichten der Senkrechten s, -s 6 die zu diesen 
Abständen gehörigen Werte, welche von den KugeJschalen nach JEgerichtet sind. 
Trift emer der zur Sonne strebenden Körper a, oetercc, an das Schweregebiet 
der Erde heran, so wird er zuerst mit der Kraft s 6 zum Erdmittelpunkt gezogen 
und aus den beiden Wegkomponentenccu. s 6 bezw. <z, u.s s ergiebtsich die Diagonale des 
Kräfteparallelogramms,in deren Richtung er weiterzieht. Die ständig auf ihn einwir 
kenden Kräfte, von denen die Erdschwere die veränderliche und stets wachsende ist, erge 
ben die Mgfbrmen. Die Mehrzahl dieser gestaltet sich derarhg, daß derschließhche 
Einsturz auf der jeweiligen Tagesseife der Erde erfolgt, was für viele Erscheinungen von Wichtigkeit ist. Man sieht auch aus den Wegformen,wie sehr sie von 
der Durchschlagskraft der Körper durch den Aefhtr abhangen f die schwereren Körper cc können sich der Erdanziehung besser als die leichten a } entziehen. 
Oas Gesetz der Schwerkraft laute! wie folgt:,, .Die Körper ziehen sich an und zwar mit einer Kraft welche 
direktproportional ist der Masse der beiden Körper und umgekehrt proportional dem Quadrat ihrer Ent 
fernung.’*Dieses Gesetz ist von tiewton aufgestellt und fandauch in den Bewegungen der damals bekannten Plane 
ten volle Bestätigung. Es sindaber seitjener Zeit Feststellungen mder Bewegung der Gestirnegemacht 
worden, welche die Allgemeingiltigkeit des New ton sehen Gesetzes über bestimmte Grenzen hinaus zweifel 
haft erscheinen lassen. Prof. H.Seeliger sagte schon 189G. „ Die Ansicht, daß die Gravitation eine 
unvermittelt wirkende Fernkraft ist, kann gegen wärhg nicht mehr aufrecht erhalten werden, 
- - - Man hätte an eine Art Absorption zu denken, welche die Gravität im Raume erfährf " 
Oer rechte Teil der Fig. TK zeigt die alte Vorstellung von der Schwerkraft. Hach ihr laufen die von einem 
Körper K ausgehenden Schwerkraftlinien in unverminderter Stärke durch den Raum, wirkenjedoch auf 
andere Körper nur in Stärke umgekehrt dem Quadrat ihrer Entfernung von K.AIs Formel ausgedrvekt, würde 
das heißen SSchwerkraft-kR*. Auf der Unken Seite der Fig. ist das allmähliche Verschwinden der Schwerkraft angedeulet;sie 
muß etwas schneller abnehmen als durch 1 : R l ausgedrückt ist. Gibt man demtxponent2 die Form 2+y u. läßt man y pa n. 
raboüsch wachsen, so erhält man in der FbrmeJ 1-R Z *S die der Wirklichkeit entsprechendreGestalf des Schweregcsch.) 
Druck v. Pica Ruks , Berlin 6. W. Dessauer Str 36.
	        
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