türlich sowohl in ihren äußern Erscheinungen, als thcilweise auch in
ihren Erfolgen verschieden. Immer lehrt die Erfahrung, daß es bei
der Gährung der Branntweinmeischen vorzüglich gewissermaßen ans das
erste Gährungsmoment ankomme, und wenn dieses richtig getroffen
ist, auch der erzielte Vergährungsgrad der gewünschte sei. Die Er
fahrung lehrt ferner, daß man, um den möglich vollständigsten Ver
gährungsgrad zu erreichen, die Gährung mit Massen von Hefe oder
Kunsthefe vornehmen müsse, weil dann der gute Gährnngserfolg um
so sicherer erzielt wird. Ze mehr Hefe man daher anwenden kann,
desto besser ist es. Es zeigt sich weiter ein Unterschied in der Wirkung
der Hefe je nach ihrer Abstammung. Neu gebildete Hefe ans einer
ungekochten Würze oder Meische ausgeschieden, wirkt kräftiger ver-
gährend, als eine solche aus gekochten Würzen (Bierwürzen) gewonnen.
Es scheint mir auch aus einigen Versuchen im Kleinen hervorzugehen,
daß Hefe ans einer vollständiger vergohrenen Würze (Meische) ge
wonnen, kräftiger vergährend wirke, als eine solche ans einer minder
gut vergohrenen Würze ausgeschieden, und daß ferner bei der Zuberei
tung der Kunsthefe eine Hefenmeische, die einer vollkommener» Vergäh-
rung fähig ist, als Gährmittel kräftiger wirke als eine solche, die an
sich schon eine geringere Vergährungsfähigkeit besitzt. Die Kunsthefen-
ansätze sowohl als die vorbereitete Bier- oder Preßhefe sollen eine Tem
peratur besitzen ähnlich oder nahe jener der Meische, zu deren Gäh-
rnng sie verwendet werden will, weil beim Zusatze des Gährungs-
mittels zur kältern Meische immer eine Verzögerung des Gährungs-
verlaufes eintritt. Ist aber die Hefe genug kräftig, so wird der Gäh-
rungserfolg dadurch nicht gestört.
Von den Einmeisch- und Gährgefäßen war schon S. 24 die Rede.
Hier ist noch darüber nachzutragen, daß die Innenseite dieser Gefäße
durch die fast fortwährende Gegenwart von gährender Meische in
denselben und weil sich darin immer eine gewisse Menge Essigsäure er
zeugt, die innere Holzwand bis auf eine gewisse Tiefe von Säure
durchdrungen, das Holz wegen der häufigen Reinigung durch Abreiben
so wie wegen des oftmaligen Wechsels von Trockenheit und Nässe seine
Festigkeit einbüßt, weich und moderig wird, und dieß nach einigen
Zähren einen der Art störenden Einfluß auf den Gährnngserfolg nimmt,
daß die Vergährung geringer und demzufolge die Ausbeute kleiner aus
fällt. G um b inner trägt daher darauf an, nach etwa vierjährigem
Gebrauche neue Gährbottiche aufzustellen. Indessen da deren An
schaffung, besonders wenn sie von bedeutender Größe sind, immer kost
spielig ist, so könnte vielleicht folgendes Verfahren abhelfen. Mau