läßt nämlich ursprünglich die Gährbottiche ans starken, drei Zoll dicken
Dauben anfertigen, und wenn man bemerkt, daß die Innenwand schon
angegriffen und mürbe geworden ist, so nimmt man sie aus einander
und läßt die Dauben an der Innenseite um '/» bis '/3 Zoll abhobeln,
worauf sie wieder nach den vorigen Maßen im Lichten zusammenge
richtet werden. Ein Gleiches hätte mit der Oberfläche des Bodens zu
geschehen.
Da die Holzwände dick genug sind, so kann dieß wohl ein- bis zwei
mal Statt finden, und es werden diese Umänderungskosten immer weit
weniger betragen, als die Anschaffungskosten ganz neuer Gährbottiche.
Wie bereits erwähnt worden, hat man auch gußeiserne so wie Gähr-
xufen von Stein. Bei solchen sind die vorstehenden Übelstände aller
dings nicht zu befürchten; allein weil die Meische in denselben schnel
ler auskühlt, so muß sie darein wärmer mit Hefe gestellt werden.
Im Kleinen habe ich einen wegen Schimmelansatz dumpfig riechenden
Gährbottich gereinigt, indem ich etwas Weingeist hineingoß und darin
abbrennen ließ. Offenbar ist es hier die Hitze, welche den Schimmel
und den Modergeruch zerstört.
Es ist gut, wenn die Gährbottiche mit zweitheiligen Deckeln ver
sehen werden, um dieselben besonders nach dem Stellen der Meische
mit Hefe bedecken und so die Abkühlung der Meische hindern zu kön
nen ; ist die Gährung nach Verlauf mehrer Stunden kräftig eingetreten
und die Meische dabei gestiegen, so kann man sie wieder abnehmen.
In großen Massen geht der Gährproceß immer regelmäßiger und
vollständiger vor sich als in kleinern, schon aus dem Grunde, weil der
Einfluß der äußern Wärme und Atmosphäre auf größere Massen ein
geringerer ist, daher in kleinern Massen jener störende Einfluß durch
Anwendung einer größern Menge Stellhefe gewältigt werden muß.
Über die Frage: ob man die Gährung in offenen oder in verschlos
senen Gefäßen vornehmen solle? ist in früherer Zeit viel verhandelt
worden, und ich verweise in dieser Beziehung ans das, was hierüber
im I. Bande S. 184 gesagt worden ist. Die Praris hat darüber
längst entschieden, indem die Gährung in verschlossenen Gährbottichen
mehr Umstände verursacht und bei rationellem Verfahren keinen erheb
lichen Vortheil gewährt, so daß die Gährung der Branntweinmeische
in offenen Gefäßen sich allgemein in Ausübung befindet. Indessen ist
es immerhin nützlich, die Meische nicht bei zu hoher Temperatur mit
Hefe zu stellen, weil sonst die Temperatur derselben während des
schnellern Gährungsverlanfes noch um ein Bedeutendes steigt, wobei
mit dem entweichenden kohlensauren Gase sich nicht nur mehr Alkohol