betreffend, noch etwas zu verbessern übrig und die Branntweinaus-
beute wesentlich zu steigern ist, was der Zukunft vorbehalten bleibt.
Mit Zusatz von abgerahmter Milch oder Molken als Auflösung und
Gährnng beförderndes Mittel hatte ich im Großen keine Gelegenheit,
Versuche machen zu können. Im Kleinern, mit l Eimer Meische aus
gleichen Gcwichtsthcilen Gerstendarrmalz und Roggenschrot bereitet,
fiel der Versuch befriedigend aus, indem die Meische von 11V 2 pCt.
ursprünglichem Ertractgehalt bis zu einer Sacharometer-Anzeige von
l'/ 2 pCt. in 48 Stunden vergohr, wobei die Gährnng bei 12° R.
Temperatur mit einem großen Quantum Unterhefe vorgenommen
worden war. Bei frühern ähnlichen Versuchen ohne Anwendung von
Milch und beim Gebrauche von Oberhefe konnte die reife Meischwürze
nur zu einer Sacharometer-Anzeige von 4 bis 3 pCt., mithin zu einem
bedeutend geringern Vergährungsgrade gebracht werden; die Treber
waren viel schwerer.
Obergahrung der VranniweLn-MeLschwürzen.
Es wurde schon angegeben, daß in England nicht die ganzen Brannt-
weinmeischen, sondern nur die daraus abgezogenen Würzen in Gäh-
rung gebracht werden, was dort vorzüglich deßwegen leichter aus
führbar ist, weil statt Roggen Weizen zur Erzeugung derselben an
gewendet wird, welcher eine dünnflüsstgere Würze liefert, die stch leichter
von den Trebern abziehen läßt. Aber auch bei der Roggenmeische ist
dieß möglich, besonders wenn man beim Meischprocesse etwas abge
rahmte Milch, wodurch die Meischwürze bedeutend dünnflüssiger wird,
und geringe Mengen Schrot von rohem Hafer, Weizen oder Gerste
zusetzt, was die Roggenmeische ebenfalls weniger schleimig macht und
der erstere zugleich noch die Treber auflockert. Wenn auch die Roggen-
Meischwürze von den Trebern nicht klar abfließt, so ist dieß bei der
Verwendung derselben zur Branntweinerzeugung nicht nothwendig; ja
es dürfte in den meisten Fällen hinreichen, wenn die Roggenmeische
durch ein Sieb gegossen wird, auf welchem nur die gröbsten Hülsen
zurückbleiben, weil dann zum Anbrennen derselben bei der Destillation
über freiem Feuer schon weniger Veranlassung gegeben ist, die abge
seihten Treber mit Wasser noch ansgesüßt werden können, um die den
selben anhängende Würze zu gewinnen, man aber den wichtigen Vor
theil erreicht, die bei der Gährnng neu gebildete Hefe auf die einfachste
und leichteste Weise gewinnen und sowohl für die Zwecke der Brannt-