wohnlichen dicken Meischen damit vollends abzukühlen, aber nicht so
sehr als mit Wasser zu verdünnen, wodurch es möglich wird, nickt
nur crtract- oder zuckerreiche Meischen für den Abtrieb über freiem
Feuer zu bereiten, sondern auch die Dicke des Eiumeischens, die nicht
von der in der Meische enthaltenen Trebermasse, sondern von dem
Zucker- (Ertract-) Gehalte derselben bedingt wird, auf den Enlmina-
tionspunct zu bringen. Dieses Verfahren ist technischerseits zulässig,
weil die Erfahrung lehrt, daß die Hefe, welche bei der Gährung der
vorhandenen Branntweinmeische eben entsteht, sogleich zur Vergährung
des zugesetzten Stärkezuckerwassers verwendet wird, so daß die Große
dieses Zusatzes von der Menge Hefe bedingt ist, die sich bei der Gäh-
rung der Meische neu bilden kann.
100 eingemischtes Schrotgemenge können z. B. 8—10 U breiige
neu gebildete Hefe liefern; auf je l00 ft Schrot können daher 400 bis
500 ft Stärkezuckerwasser von 20 — 30 pEt. Zuckergehalt (Sacharo
meter-Anzeige) zugesetzt werden. Dieser Zusatz geschieht am besten erst
dann, wenn die Meische, aus mehligen Stoffen erzeugt, bereits in kräf
tige Gährung gekommen ist.
Branntwein - Erzeugung aus Weinmost und aus
Weintrestern.
Wenn in schlechten Jahrgängen, schlechtem Lagen oder von ge
ringern Sorten ein Weinmost von so geringem Zuckergehalte (Eoncen-
tration) gewonnen wird, daß man ihn nicht zur Erzeugung von Wein
benützen will und ihn auch nicht aufzubessern die Absicht hat, so kann
man ihn mit Vortheil zur Branntwein-Erzeugung verwenden, weil
man daraus einen Branntwein von vorzüglicher Qualität gewinnt,
den Wein- oder Franzbranntwein, E o g n a c, dessen höherer Preis diese
Verwendung lohnt. Hierzu werden die Trauben nicht abgebeert, durch
Treten gemostelt und zerdrückt, die Schalen und Kämme dein Moste zu
gesetzt und der ganze Meisch in offenen Gährgcfäßen der Gährung
überlassen. Nach beendigter Gährung, deren Fortschritt man durch
zeitweilige Ermittelung der fortschreitenden scheinbaren Attenuation mit
telst des Sacharometers beobachtet, unterwirft man den ganzen Meisch
der Dampfdestillation, oder den Wein und die abgepreßten Weintrester,
jedes für sich, derselben, und so gewinnt man den Weinbranntwein.
Dieses Verfahren zur Erzeugung des Weinbranntweins scheint
aber einer bedeutenden Verbesserung oder Vervollkommnung fähig zu