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eine größere Alkoholansbcnte als die Runkelrüben — dem Gewichte
nach.
Dem Meischraume nach stellt sich dieses Verhältniß günstiger für
die Runkelrüben. Man hat zum Dicksten 100 Metzen — 8000 U Kar
toffeln in 120 Eimer Gährbottichraum gebracht, und kann daraus
528 U absoluten Alkohol gewinnen, wobei das Malz nicht gerechnet
ist; dieß gibt pr. Eimer Gährbottichraum 4.4 T Alkohol. Aus 110
Eimer — 117 Ctr. Rübensaft (nach Abzug von y i0 [!] Steigraum)
kann man nach dem Vorstehenden 749 U Alkohol erzeugen, oder pr.
Eimer Gährbottichraum 6.24 U Alkohol.
Das Kochen der Kartoffeln, das Quetschen derselben und des
Malzes, das Einmeischen, Kühlen, Pumpen der Meische :c. fallen hin
weg und dürften die Kosten der Rübensaftgewinnung compensiren.
Was die Destillationskosten (Arbeit und Brennstoff) betrifft, so ge
winnt man bei demselben Aufwande von beiden aus Kartoffeln (120
Eimer Meischraum) 528 -s- */ s davon für das Malz — 528 ■+- 105
— 633 Ä Alkohol, aus deu Rüben aber 749 Ä desselben, also 116 U
mehr. In landwirthschaftlicher Beziehung scheint die Cultur der Rü
ben vor jener der Kartoffeln Einiges voraus zu haben, indem die
Rüben aus dem Samen gezogen, die Kartoffeln aus den Knollen
fortgepflanzt werden. Die Samenkartoffeln entgehen der Benützltng.
Die Cultur beider dürfte ziemlich gleich, ebenso die Vortheile ähnlich
sein, welche die Fruchtfolge, Beseitigung der Brache, Verbesserung des
Bodens, Erzeugung guten Viehfutters rc. gewähren.
Den Ertrag anlangend, rechne man von einem Metzen Ackerlandes
nur 50 Ctr. Rüben, die ä 80 pCt. 40 Ctr. Saft liefern.
Ein Metzen Ackerland liefere unter gleichen Verbältnissen 50 Metzen
Kartoffeln (nach Abzug von 5 Metzen Samenkartoffeln) ä 80 U =
40 Ctr. derselben.
40 Ctr. Rübensaft geben aber 256 ti, und ein ebenso großes Ge
wicht Kartoffeln 264 Ä absoluten Alkohol, was ziemlich gleich ist.
50 Ctr. Rüben kosten ü 20 kr. C. M. 16 fl. 40 kr. C. M., und 50
Metzen Kartoffeln kosten ü 20 kr. auch 16 fl. 40 kr. C. M.
Die Erscheinuugen bei der Gährung, die Menge der neu gebildeten
Hefe, so wie die beobachteten Attenuationsvcrhältniffe sind folgende:
So wie der Rübensaft mit dem bezeichneten Quantum Schwefelsäure
versetzt ist und in dem Gährgefäße der Ruhe überlassen wird, setzen
sich eine Masse schmutzigbrauner Flocken zu Boden und der Saft beginnt
sich zu kläreu. Offeubar sind diese Flocken eine Ausscheidung, welche
durch den Zusatz der Schwefelsäure bewirkt wurde. Es bilden sich