Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

deckten Canal ausmünden, nm denselben mittelst Wasser und Abreiben 
mit Besen leicht reinigen zu können. Sie soll hinreichend geräumig sein, 
um sich darin mit den erforderlichen Gerathen, auch, wenn cs noth 
wendig ist, zwischen den Gährbottichen leicht bewegen zu können; sie 
soll hell und nicht zu niedrig sein, und die Wände müssen rein gehal 
ten, wenigstens alljährlich vor Beginn der Brenn-Campagne neu über 
tüncht werden. Damit ein schädlicher Luftzug und Abkühlung dieser 
Localität von Außen möglichst abgehalten werden, bringt man Doppel 
fenster an und verbindet sie mittelst einer Thüre mit der Brennstube. 
Sie kann aber auch höher als diese gelegen sein. 
Dadurch erreicht man eine fortdauernd ziemlich gleichmäßige Tem 
peratur in diesem Locale von 8 bis 10° R., auch ohne dasselbe heizen 
zu müssen, weil die großen Massen der darin gährenden Flüssigkeiten 
fortwährend so viel Wärme en-twickeln, als zur Erhaltung jener Tem 
peratur nothwendig ist. Zeitweilig muß für eine Lnfternenernng darin 
gesorgt werden, wozu man einen nach Außen führenden verschließbaren 
Schlot anbringen kann. 
In vielen Fällen ist für die Knnsthefenbereitung eine eigene Hefen 
kammer nützlich; oft kann man deren Zubereitung aber auch in der 
Brcnnstube oder in der Gährkammer vornehmen. 
Neinhaltung der Geräthe und Localitäten. 
Bei allen zymotechnischen Gewerben ist größte Reinlichkeit der 
Geräthe und Localitäten eine Hauptsache; denn davon hängt entweder 
die gute Beschaffenheit des erzeugten Prodnctes oder das Gelingen 
des Processes ab. Dieser Grundsatz bezieht sich mithin auch auf die 
Branntweinbrennerei. Bei diesem Gewerbe hat man in jener Bezie 
hung vorzüglich zu beachten: 
a) in Betreff der Localitäten die Reinhaltung des Vormeisch- 
locals, des Gährlocals und der Brennstube; und 
b) in Betreff der Geräthe die Reinhaltung des Vormeischbottichs, 
des Kühlschiffes, der Gährbotticbe und der Destillirgeräthschaft. 
Was die Reinhaltung der Localitäten anbelangt, so muß schon bei 
deren Anlage darauf gesehen werden, daß dieselbe leicht bewerkstelligt 
werden kann. Ihr Boden muß deßhalb mit festen, dichten Ziegeln und 
Anwendung hydraulischen Mörtels gepflastert und gegen die Mitte zu 
abschüssig angelegt werden, so daß hier gewissermaßen eine Rinne 
entsteht, in welcher sich die Flüssigkeit beim Abwaschen des Bodens
	        
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