Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

175 
I. Bande S. 57 der Grundsatz aufgestellt, daß 10 Quadratfnß einer 
dünnen Metallsiäche (Kupferblech), einerseits beständig mit Wasser von 
23° R. mittlerer Temperatur bedeckt, andererseits von siedendheißem 
Wasserdampf berührt, in der Stunde 200 U Wasserdampf condeu- 
siren. Um aber diese Wirkung um so sicherer zu erzielen, und weil 
die condensirte Flüssigkeit auch uoch bis zur gewöhnlichen Temperatur 
abkühlen soll, macht man die Kühlfläche bedeutend größer, wohin 
gegen wieder Weingeistdampf weniger gebundene Wärme enthält und 
daher eine kleinere Kühlfläche oder weniger Kühlwasser erfordert. 
Gesetzt nun, die Kühlfläche solle für 200 u stündlich zu condensi- 
renden wässerig-geistigen Dampf 20 Quadratfuß betragen, so würden 
sich die Dimensionen eines dazu tauglichen Schlangeurohrs, wie folgt, 
ergeben, wobei man den Durchmesser des Rohrs sowohl als jenen der 
Röhreuwindnngen zu berücksichtigen hat. 
Die Röhre selbst wird conisch nach Unten zu verjüngt gemacht, 
oben von etwa 3 Zoll, unten von 1 Zoll, im Mittel von 2 Zoll 
Durchmesser — 6 Zoll Umfang, daher 2 Fuß Röhrenlänge 1 O.ua- 
dratfuß Oberfläche besitzen. Das Kühlrohr müßte daher 20 X 2 — 40 
Fuß lang gemacht werden. Gibt man nun jeder Röhrenwindung einen 
mittlern Durchmesser von 2V 2 Fuß, so ist die Länge einer Wittdnug 
7'/r F"ß, und daraus ergibt sich die Anzahl der erforderlichen Win 
dungen, indem man die ganze Röhrenlänge — 40 Fuß mit der Länge 
40 
einer Windung — 7V 2 Fuß dividirt — ■ — — 5.33; d. h. die 
Röhre muß 5'/zMal gewunden sein oder ebenso viele Windungen be 
sitzen. Mit einer solchen Kühlvorrichtung wird man im vorstehenden 
Falle vollkommen ausreichen. 
Man kann hieraus die empirische Regel ableiten, 
daß für je 5 U in einer Stunde zu condensirenden 
Dampf eine Kühlfläche von 1 Quadratfuß, oder bei 
2 Zoll mittlerem Durchmesser der Kühl röhre eine Länge 
derselben von 2 Fuß erforderlich sei. 
Eine zweite Rücksicht hat mau 
sä b) zu nehmen auf die Schnelligkeit des Wasserwechsels ; denn 
davon hängt die mittlere Temperatur des Kühlwassers in dem Kühl 
faß ab. Oben wurde eine mittlere Temperatur desselben von 23° R- 
angenommen; diese Temperatur läßt sich aber durch beschleunigten 
Wasserwechsel auch bis 15° R. und darunter erniedrigen, wenn das 
Kühlwasser zugleich die dazu erforderliche niedrige Temperatur von 
z. B. 8° R. besitzt. Im Winter ist das Wasser gewöhnlich noch be-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.