ISO
Blasenhutes wirklich einen gewissen Vortheil gewähren. Es ist näm
lich nicht zu verhindern, daß die reife Meische oder Würze, sie seien
welcher Art immer, beim Beginne des Kochens schäumen, indem sich
theils das absorbirte kohlensaure Gas entwickelt, theils wegen der
immer noch schleimigen Beschaffenheit der Flüssigkeit, so wie die Dampf
bildung beginnt, das Schäumen noch vermehrt wird, und es dabei
öfters geschieht, besonders wenn starkes Feuer und die Blase zu voll
gemacht wird, daß die Meische so hoch steigt, bis sie durch den Hut in
das Kühlschlangenrohr abfließt. Hat nun der Blasenhut einen gro
ßen Rauminhalt, verbunden mit einer gewissen Höhe, so nimmt er die
steigende Meische ans und vermindert so die Gefahr des Übersteigens.
Dieß scheint der vornehmste Grund davon zu sein, daß man die hohen
Blasenhelme bis jetzt noch beibehalten hat.
Versuche haben zwar gezeigt, daß man eine Blase auf etwa l9 / 20
ihres Rauminhalts mit Meische füllen und dieselbe abtreiben könne,
ohne daß ein Überschäumen Statt findet; allein dieß ist eben nur mög
lich bei Anwendung eines hinreichend großen Blasenhntes, dessen Hohl
raum den erforderlichen Steigranm darbietet, und wenn die Destilla
tion besonders im Anfange sehr langsam und mit der größten Vor
sicht betrieben wird. Es hat dieß aber den Nachtheil einer Verzöge
rung des Abtriebes und eines unnützen Holzanfwandes zur Folge,
weßhalb es gerathener ist, die Blase nicht so sehr anzufüllen, den Ab
trieb jedoch durch rasche Feuerung zu beschleunigen.
Der sogenannte Mohrcnkopf findet bei der Destillation im Gro
ßen keine vortheilhafte Anwendung. Statt der Schlangenröhren als
Abkühler hat man endlich auch gerade oder sogenannte Stichröhren,
Röhren, die im Zickzack gebogen, flache Röhren, Fach-, Cylinder-
und Röhren-Condensatoren rc., überhaupt Kühlvorrichtungen von den
mannichfaltigsten Constructionen in Anwendung gebracht, welche mehr
oder weniger leicht zu reinigen und von verschiedener Wirkung find,
je nachdem dabei die Hauptgrundsätze ihrer Construction:
3 ) Allsbreitung des Dampfes und des Kühlwassers zu einer dün
nen Masse,
d) möglichst große Berührungsfläche desselben durch die Wände
des Kühlers mit dem Kiihlwasser, und
e) leichtmögliche Reinigbarkeit in Anwendung gebracht werden.
Aber auch durch Ausbreitung des Kühlwassers zu einer dünnen
Masse und dadurch erzielter besserer Verthciluug der Temperatur des
selben kamt zur Beförderung der Abkühlung beigetragen werden, und
dieß wird erreicht, wenn z. B. der innere Hohlraum des Kühlfasses