183
pfern oder Pumpen gehoben wird. Zn das Fallrohr der Blase bringt
man zn diesem Behufe einen Trichter von geeigneter Form und Grö
ße, dessen Röhre bis nahe ans den Boden der Blase reicht, um da
durch das zu starke Schäumen beim Einfüllen zu verhindern.
Ist die Blase auf etwa 3 / 4 bis V 8 ihres Rauminhalts mit Meische
gefüllt, so wird Feuer unter dem Kessel gemacht, und dieses anfangs
so verstärkt, daß dieselbe möglichst rasch bis nahe zum Sieden gebracht
wird, worauf dasselbe, besonders im Anfange der Destillation, wieder
gemäßigt werden muß, um dem bemerkten Überschäumen zu begegnen.
Es ist nicht nothwendig, sogleich bei der Unterzündung (Podpal).
der Brennblase den Hut aufzusetzen; es kann dieß geschehen, bis die
Meische schon eine höhere Temperatur angenommen hat und zu ver
dampfen beginnt; es ist dieß selbst insofern nothwendig zn thun, weil
die Gefahr des Anbrennens im Anfange, wo ssch die Treber zn Boden
setzen, am größten ist, und man, so lange der Blasenhals unbedeckt
ist, dieses Absetzen durch Aufrühren hindern kann.
Hat die Meische endlich eine höhere Temperatur nahe dem Sie
den angenommen und ist sie in's Sieden gelangt, so setzen sich die
Treber nicht mehr ab, weil sie durch die wallende Bewegung der
Flüssigkeit beim Kochen theils am Absetzen gehindert, theils, wenn sie
sich theilweise abgesetzt hätten, wieder aufgerührt werden. Der Bla
senhut wird daher beim Abtriebe von Meischen, welche noch die Tre
ber des eingemeischten Gutes enthalten, gemeiniglich erst dann aufge
setzt, wenn die Meische so heiß geworden ist, daß sie bald in's Kochen
gelangt, worauf die Verklebung der Znsammensetzungsfugen an dem
Blasenhals und an der Kühlröhre vorgenommen wird. Es hat noch
Niemand untersucht, ob bei diesem Verfahren ein geringer und wie
viel Versust an Alkohol durch Verdampfung Statt findet, bevor der
Blasenhut aufgesetzt wird.
Der Dampf, welcher sich hierbei ans der kochenden Meische zuerst
entwickelt, enthält mehr Alkohol, das aus dem Kühler ablaufende
Destillat (der Ablauf) ist daher alkoholreicher (Vorlauf); nach und
nach im Verlaufe des Abtriebes nimmt der Alkoholgehalt sowohl des
Ablaufes als der Meische in der Blase fortwährend ab, und endlich,
wenn beiläufig y 4 von dem Inhaltsmaße der Meische abgelaufen ist,
enthält weder die in der Blase rückständige Meische noch auch der Ab
lauf Alkohol, und die Destillation ist damit beendigt. Man beendigt
sie aber gewöhnlich etwas früher, und sammelt das zuletzt Übergehende,
welches sehr wenig Alkohol, dagegen mehr Essigsäure und Fuselöl
enthält — den Nachlauf —, für sich auf.