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Das Weinen oder die Rectification des Lutters zu 
Branntwein. 
Wie nach dem Vorstehenden zu ersehen, ist der Lutter eine wässe 
rig-alkoholhaltige Flüssigkeit, welche wenig Alkohol und viel Wasser 
enthält, so wie er nebstdem noch mehr oder weniger mit Fuselöl, Es 
sigsäure und öfters Grünspan verunreinigt ist. Theils um einen be 
trächtlichen Antheil Wasser daraus abzusondern und dadurch die Flüs 
sigkeit alkoholreicher zu macheu, theils um sie zu reinigen, wird der 
Lutter einer wiederholten Destillation (Rectification) unterworfen, 
wobei ein Phlegma zurückbleibt, welches nebst Wasser den größten 
Theil des Fuselöls, der Essigsäure und des etwa im Lutter enthalten 
gewesenen Grünspans enthält. Um die Essigsäure um so sicherer aus 
dem Destillate zu entfernen, ist es gut, sie durch Zusatz von etwas 
Kalkhydrat oder gepulvertem Kalkstein im Lutter zu binden. 
In vielen Brennereien hat man dazu eine eigene kleinere Brenn 
blase mit zugehörigem Kühlapparat (Schlangenrohr), welche man die 
Weinblase, Branntweinblase (Kofalecnikotel) — weil damit 
aus dem Lutter Branntwein erzeugt wird — und die Operation das 
Weinen, Branntweinen nennt. Zn andern Brennereien da 
gegen hat man keine zweite Blase, sondern der Lutter wird von meh 
ren Abtrieben in einem Lutterfaß gesammelt und dann in der vor 
handenen großen Brennblase auf einmal rectificirt. 
Da der Alkoholgehalt des Lutters ein größerer als der der Mei- 
sche ist, so muß auch ein größerer Antheil davon abdestillirt werden, 
um allen Alkohol im Ablaufe zu gewinnen, und die Erfahrung lehrt, 
daß hierzu etwa die Hälfte desselben oder 50 Mt. des Gewichtes 
abgezogen werden muß. War nun der Alkoholgehalt des Lutters 
— 16 pEt., so steigt der des durch Rectification desselben gewonnenen 
Branntweins im Durchschnitte auf 32 pEt., weil sich der ganze Alko 
holgehalt des Lutters in dem Branntwein concentrirt, dessen absolutes 
Gewicht etwa die Hälfte von jenem des Lutters beträgt. Allein der 
Vorlauf bei dieser Rectification ist viel alkoholreicher, der Nachlauf 
viel ärmer au Alkohol, als im Durchschnitte das Gemische beider. Es 
zeigt nämlich der Vorlauf bis 60 pEt. und geht von da an zurück bis 24 
und zuletzt zu Ende des Abtriebes bis 0 pEt. Alkoholgehalt. Um durch- 
geheuds Branntwein von 20 ° B e a u m e oder 42 pEt. Alkoholgehalt 
dem Gewichte nach — 50 pEt. Tralles zu gewinnen, müßte man 
daher den obigen Branntwein von 32 pEt. Alkoholgehalt neuerdings