Vrenriftoffaufwand beim einfachen Brennbetriebe.
Zur Erzeugung von Branntwein.
Obwohl wir keine hinreichende Anhaltspunkte haben, um den Brenn
stoffaufwand bei den verschiedenen Operationen in der Branntwein
brennerei überhaupt mit vollkommener Genauigkeit berechnen zu können,
so ist doch eine annähernde Berechnung desselben möglich, welche, ver
gleichend für die verschiedenen Destillationsmethoden durchgefübrt, über
die Vorzüglichkeit der einen oder der andern zu entscheiden im Stande
ist; denn der Brennstoff wird immer theuerer, eine anscheinend kleine
tägliche Ersparniß daran summirt sich durch eine Betriebscampagne zu
einem bedeutenden Betrag, und es ist eine Außerachtlassung dieses Mo
ments, eine unverzeihliche Verschwendung, weil der überflüssige Mehr
aufwand, gewissermaßen in Rauch aufgelöst, in die Luft gejagt, un
widerbringlich verloren ist. Ans diesen Brennstoffaufwand bat aber
die Art des Betriebs so wie die Construction des Brennapparats den
größten Einfluß, daher wir jenen beim einfachen Brennbetriebe hier
feststellen und später vergleichen wollen mit dem Aufwande, welcher bei
den zusammengesetzten Apparaten und Dampfbrennapparaten Statt
findet, mittelst welcher man aus der reifen Meische unmittelbar Brannt
wein oder hochgrädigen Weingeist zieht.
Zur vergleichenden Berechnung nehmen wir an, daß 1000 ñ Meische
vow 4 pCt. Alkoholgehalt abzutreiben wären, und daß daraus einmal
Branntwein von 20° B. (42 pCt. Gewicht) und das andere Mal Wein
geist von 34° B. (76 pCt. dem Gewichte nach) gezogen werden soll. Die
Meische habe vor dem Abtriebe 15° R., der Ablauf jedesmal 10° R.
Temperatur; die in der reifen Meische noch anfgelös'ten und etwa me
chanisch darin beigemengt enthaltenen Substanzen (Hülsen, Zellenstoff)
werden in Bezug auf ihre Wärmeaufnahme dem Wasser gleichgeach
tet, da ihr wirklicher Gehalt jedesmal unbekannt, im Ganzen aber
nicht so erheblich ist. Die Berechnung wird nach Reanmnr'schen
Wärmeeinheiten durchgeführt, wornach 1 ti Wasserdampf 80 W. E.
an freier und 440 W. E. an gebundener Wärme enthält. Die spe
cifische Wärme des Alkohols — 0.63. In Vermischung mit Wasser,
wie er in der Meische, im Branntwein rc. enthalten ist, nimmt er eine
höhere, nämlich die Siedetemperatur des Gemisches an, und muß daher
mit dieser in Rechnung gebracht werden, wofür, da diese Temperatur
während des Abtriebes fortwährend steigt, 80° R. angenommen werden
soll. Zn der kochenden Flüssigkeit enthält daher jedes Pfund Alkohol