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untergeordnet werden. Die Dampfeinströmung erfordert eine mehr
hohe als weite Blase, wobei die Höhe wenigstens ebenso groß ist als
der Durchmesser ; dann wird die genannte Flüssigkeitssäule eine höhere
und demgemäß anch die Wirknng durch Erhöhung der Temperatur
eine ausgiebigere. Zudem mau den von der untern Blase abziehenden
heißen Rauch unter den Boden und einen Theil der Seitenwände der
obern höher« Blase leitet, kaun, insofern dieß noch nützlich wäre, davon
immerhin Gebrauch gemacht werden. Die untere, mit freiem Feuer
beheizte Blase muß aber jedenfalls so gestaltet sein, daß sse die möglich
größte wirksame Feuerfläche besitzt. Die höhere Blase bedarf keines
Helms noch Rührers, weil der Dampf die Meische darin selbst genug
aufrührt und weder ein Anbrennen noch Überschäumen derselben so
leicht zu besorgen sind.
Da die Meische schon gekocht in die untere Blase gelangt, so ist
auch ein Überschäumen derselben aus dieser weniger zu erwarten, und der
Betrieb kann durch rasches Kochen beschleunigt werden, wenn man die
Blasen nicht zu voll macht, nämlich höchstens auf V 3 ihres Inhalts mit
Meische anfüllt. In der obern Blase wird das Inhaltsmaß der Mei
sche um so viel vermehrt, als sich Dampf aus der untern Blase daritt
verdichtet, bevor sse zum Kochen gelangt. Auf diese Raumvermeh-
rnng der Meische muß daher bei der Berechnung der Dimensionen der
obern und untern Blase Rücksicht genommen werden.
Versuchen wir cs, bei einer in ununterbrochenem regelmäßigen Be
triebe stehenden Brennerei den Zeit- und Wärmeaufwand festzustellen,
welcher unter den obigen Umständen zum Abtriebe der Meische noth
wendig ist, so finden wir, daß, weil die Meische immer schon im ko
chenden Zustande in die untere Blase, welche mit Feuer beheizt wird,
gelangt, zum Erhitzen der Meische bis znm Kochen gar kein Brennstoff
oder Wärmeaufwand nothwendig ist, sondern daß damit nur der eigent
liche Abtrieb des Alkohols zu bewirken ist; es entfällt mithin für je
1000 tí in mehren Füllungen abzutreibende Meische der vorhin berech
nete Aufwand von 64000 Wärmeeinheiten, die von dem ganzen berech
neten Aufwand von 226499 W. E. (bei Erzeugung bloß von Brannt
wein) in Abzug zu bringen sind, wornach nur noch ein solcher von
226499 — 64000 — 162499 W. E. erübrigt. Der Gewinn beträgt
circa 28 pCt. Zn ganz gleichem Verhältnisse wird auch an Zeit er
spart. Bei der Erzeugung von Weingeist ist dieser Gewinn natürlich
relativ kleiner, nämlich nach der vorstehenden Berechnung im Ver
hältnisse — 251042 : 64000 oder 25 pCt. des frühern Aufwandes.
Es scheint, daß sich unter den obigen Umständen diese Verhältnisse
Balling's Gährungschemie. III. 14