Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

welcher zuletzt in Anwendung gebracht werden solle? und dabei lehrt 
die Erfahrung, so wie auch eine einfache theoretische Betrachtung, daß 
jedenfalls die Rectification des Lutters derDephlegmirnng der Dämpfe 
und Vorwärmung der Meische vorangehen müsse, weil im erster« Falle 
die Dämpfe noch eine gewisse Spannung besitzen müssen, welche sse bei 
der Dephlegmirnng durch Abkühlung verlieren. Es fragt sich ferner: 
Wie oft soll sowohl die Rectification als die Dephlegmation wiederholt 
werden, oder in welchem Grade sollen beide Statt finden, um ein De 
stillat von dem gewünschten Alkoholgehalte zu erzielen? Die Anzahl 
dieser Operationen wird nun wieder durch die Quantität Wärme be 
schränkt, welche, im gebundenen Zustande in den Lutterdämpfen vor 
handen, dazu verwendet werden kann, und wobei der Umstand Einfluß 
nimmt, ob man aus der Meische unmittelbar nur Branntwein oder 
hochgrädigen Weingeist zu erzeugen die Absicht hat. Betrachtungen, 
auf Zahlen gestützt, werden auch hier zur richtigen Erkenntniß führen, 
wobei wir, der möglichen Vergleichung wegen, bei dem angenommenen 
Beispiele stehen bleiben wollen. 
In 250 -4- 11 — 261 U Lntterdampf, bestehend aus 42 U 
Alkohol- und 219 Ä Wasserdampf, find an freier und gebundener 
Wärme enthalten und müssen demselben entzogen werden, wenn er 
verdichtet und der Lutter bis 10° R. abgekühlt werden soll, und zwar: 
im Wasserdampf = 219 X 510 = 111690 W. E. 
„ Alkohol — 42 x 244 — 10248 „ 
Zusammen . 121938 W. E. 
Es sollten daraus aber nur 95 U Brannt 
wein von 42 pCt. Alkoholgehalt gewonnen 
werden, worin 55 U Wasser und 40 U Alko 
hol enthalten find, und so müßte bei der Ver 
dichtung der Dämpfe desselben ihnen an freier 
und gebundener Wärme entzogen werden, und 
zwar: 
dem Wasserdampf — 55 X 510 — 28050 „ 
„ Alkoholdampf — 40 X 244 — 9760 „ 
Zusammen . 37810 W. E. 
und es erübrigte mithin zur Wiederbenützung 
ein Wärmequantum von . . . . * . 84065 „ 
Wollte man nun den Branntweindampf statt mit Kühlwasser mit 
der vorzuwärmenden Meische abkühlen und verdichten, um diese dadurch 
vorzuwärmen, so läßt sich nun leicht beweisen, daß dieß unausführbar
	        
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