zeitweilig in die Blase abgelassen werden konnte. Diese Vorrichtung,
welche sich übrigens auf verschiedene Weise ausführen läßt, nennt
wanden Luttersammler oder Lutterkasten (Bfecnik). Allein
damit war nur theilweise geholfen, und es wäre noch nothwendig,
um das anfängliche vollständige Niederschlagen der Lntterdämpfe im
Vorwärmer zu verhindern, die kalte Meische nicht auf ein
mal, sondern in mehren kleinern Portionen und Zeit
abschnitten in denselben zu bringen, um die Schlangenröhre nur
nach und nach mit der kalten Meische zu bedecken und dabei stufen
weise zu erwärmen, wodurch eine gewisse Zweckmäßigkeit und Regel
mäßigkeit in den Destillationsbetrieb gebracht werden kann; denn
dann wirkt das Schlangenrohr in der That in der gewünschten Weise
nur theilweise dephlegmirend, ohne eine anfängliche vollständige Con-
densirung aller Dämpfe zu bewirken.
Wie viel konnte auf diese Weise bei der Vorwärmung der Meische
bis 60° R. an Lutter in dem Lutterkasten niedergeschlagen und angesam
melt werden? Diese Frage ist deßhalb schwierig zu beantworten, weil
man nicht genau weiß, wie viel Alkohol und Wasser in demselben ent
halten sein dürften. Wir nehmen indessen an, daß derselbe zu '/« aus
Alkohol und zu 3 / 4 ans Wasser besteht, daß er die endliche Temperatur
der vorgewärmten Meische von 60° R. besitzt, und daß noch nichts
davon in den Kühler übergegangen sei. In diesem Falle gibt 1 9s
Wasserdampf 440 W. E. an gebundener und 20 W. E. an freier, zu
sammen 460 W. E.; 1 9s Alkoholdampf 200 W. E. an gebundener
und l3 W. E. an freier, zusammen 213 W. E. ab, daher ein Gemische
von beiden, welches aus 3 / 4 Wasscrdampf und V 4 Alkoholdampf be
steht — — 398 W. E. Da von 1000 9s
von 15 bis 60° R. vorgewärmter Meische 44400 W. E. aufgenommen
44400
worden sind, so wurden diese abgegeben von —^-— = 111 9s
398
des obigen Lntterdampfes.
Da nun aber im Ganzen 216 U Lutter abgetrieben werden
müssen, um die Meische zu entgeisten, so bleibt noch die gebundene Wärme
von 105 ti Lutterdampf, worin 93 U Wasser- und 12 9s Alkohol
dampf, disponibel, um durch Einströmung derselben in obige 111
Lutter diesen zu rectificiren und dadurch in Branntwein zu verwan
deln. Dazu ist nur nothwendig, den Lutterkasten im Vorwärmer in
einen Rectificator zu verwandeln, d. h. den aus der Meische in der
- obern Blase strömenden Lutterdampf nicht unmittelbar in das anfstei-