Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

330 
Die aus den Röhren emportretcndcn dephlegmirten Dämpfe werden 
hier unter dem Deckes vereinigt und durch eine in der Mitte desselben 
angebrachte st, förmig gebogene Röhre in den ersten, von da in den 
zweiten, und sofort in den dritten und vierten Rectificator, und ans die 
sem endlich in den Kühler geführt. Diese Rectificatoren sind sämmtlich 
zugseich Dephlegmatoren; sie besitzen nämlich eine dem Vorwärmer 
ganz gleiche Construction, nur sind sie von kleinern Dimensionen und 
wird dabei statt Meische Wasser als Depblegmirmittel angewendet. 
Im untern Theile wird der angesammelte Lutter, Halbwein und Brannt 
wein durch den fortwährend nachströmenden Dampf rectificirt und, 
indem der rectificirte Dampf durch die senkrechten Röhren, die von 
kälterem Wasser umgeben sind, aufsteigt, dcphlegmirt. 
Eine andere Art selbstständiger Dephlegmatoren sind die soge 
nannten Spiritusbecken ((xiwliàwuei tuliro), wozu wieder Pi- 
ftorius und Galt Constructionen angegeben haben. 
Die Spiritnsbecken von Pi stör ins sind rund und werden deß 
halb auch Teller genannt. Es sind hohle, linsenförmige Gefäße, 
durch welche von Unten nach Oben der Dampf durchströmt, während 
sie horizontal liegen. Ihre Höhe beträgt nur 6 bis 7 Zoll; oben 
sind sie mit einem 4 bis 5 Zoll hohen Rande umgeben, so daß ein 
tellerförmiges Gefäß entsteht, welches mit Wasser von 40 bis 60° R. 
gefüllt erbalten wird, um diese obere Fläche abzukühlen und bei der 
Berührung derselben mit den aufsteigenden Dämpfen diese zu dephleg- 
miren. 
Damit diese Dämpfe jedoch nicht bloß durch die Mitte der Becken 
hindurchgehen, sondern gezwungen werden, unter der obern eigentlichen 
Dephlegmirfläche hinzustreichen, ist unter derselben eine Kupferscheibe 
als Schirm angebracht, deren Durchmesser fast ebenso groß ist als der 
des Beckens und welcher von der obern Fläche nur etwa Vr bis 3 / 4 Zoll 
absteht. Die aufsteigenden Dämpfe streichen nun an die Peripherie des 
Beckens und von da zwischen dem engen Raume unter der kühl ge 
haltenen Dephlegmirfläche in die in der Mitte befindliche Röhre, durch 
welche sie oft noch in ein zweites und drittes darüber stehendes Becken, 
und von da endlich in den Kühler geleitet werden. Sie werden am 
besten über dem Vorwärmer angebracht, in welchem Falle, weil sie 
ziemlich hoch gestellt werden, das von ihnen abfließende heiße Wasser 
zur Selbstspeisung des Dampfkessels verwendet werden kann. Stellt 
man dagegen die Becken neben den Vorwärmer, folglich viel tiefer, 
so begibt man sich dadurch des Vortheils der Selbstspeisuug des Dampf 
kessels.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.