Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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welcher die Constrüction der Dampfbrennapparate auf Grundsätze 
zurückzuführen strebte; ferne hierüber erschienenen Schriften brauche ich 
nicht erst zu neunen, ste sind allgemein bekannt, nur noch viel zu 
wenig beachtet. Sie sind die einzigen, welche hierüber gründliche 
Belehrung bieten, und die einzigen, aus denen man sich eines guten 
brauchbaren Rathes erholen kann. Ob sie nun Streitschriften, zu denen 
er durch höchst ungerechte Anfeindungen oft genöthigt war, oder ob 
sie zur Belehrung geschrieben sind, aus allen kann marr lernen, und 
ich bin der Überzeugung, daß Solche, welche Brennapparate construi 
ré« wollen, nnr durch das Studium von Gall's Schriften hierzu 
die erforderlichen Kenntnisse und Unterweisung erlangen können, weil 
wir keine andere Werke besitzen, welche den Gegenstand mit derselben 
Gründlichkeit und so erschöpfend behandeln. Insbesondere muß ich 
hier auf sein Werk: »Die einzig richtigen Principien, wornach die 
Dampf-Brennapparate zu constrniren sind«, Trier 1842, auf 
merksam machen, schon aus dem Grunde, weil ich bei der folgenden 
Behandlung dieser Destillationsweise nichts Besseres thun kann, als 
hierbei seinen darin aufgestellten, auf Wissenschaft und Erfahrung be 
ruhenden, vergleichenden Berechnungen zu folgen, deren Richtigkeit ich 
vielmals zu erproben Veranlassnng fand. Diese Erfahrungen müssen 
daher hier vorausgesendet werden, und zwar: 
1. Die Blase wurde jedesmal mit 1000 # Meische von 15° R. 
Temp. und 4pCt. Alkoholgehalt gefüllt. Die Temperatur der Brenn 
stube wechselte von 17—22° R. 
2. Die Meische wurde durch einströmenden Dampf zum Sieden 
erhitzt, und betrug, als sie zum Sieden gekommen war, 1155 Ñ; sie 
hatte sich also um 155 Ñ vermehrt. Da nun zu dieser Erhitzung der 
Meische früher 64000 W. E. 
berechnet wurden, jene in der Meische condensirte 
Dampfmenge aber 155 Ñ betrug, und 155 X 440 — 68200 „ 
an die Meische abgab, so fand hierbei durch Ableitung 
und Ausstrahlung ein Verlust Statt von .... 4200 W. E., 
welcher im Wasserdampf der Meische zugeführt, nur noch zu ihrer 
mehreil Verdünnung beiträgt. 
3. Um ans den 1155 U siedender Meische allen Alkohol abzutrei 
ben, mußten 337 lt Lutter abdestillirt werden, mithin 87 TÍ Wasser 
mehr als beim einfachen Brennbetriebe, wo 250 U Lntter erhalten 
werden. Nach beendigter Destillation enthielt die Blase 1168 Ñ 
Schlempe; es waren also an Stelle von 337 U Lutter 350 u Was 
ser getreten; denn: 1155-337-4-350 — 1168. Zur Verdampfung
	        
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