Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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möglichst zu hindern. Diese Ablaßröhre soll in der Stirnseite ange 
bracht sein. Ein Zusatz von Lohewasser, welches Gerbe- und Gallussäure 
enthält, die den kohlensauren Kalk auflösen, ohne das Eisen anzugreifen, 
soll die Bildung des Kesselsteins verhindern. Eichenholzertract, Neu- 
Catechn und dergleichen Ertracte würden dasselbe leisten. Er muß fer 
ner eine gläserne Wasserstandsröhre (sonst auch einen sogenann 
ten Schwimmer) erhalten, um die Höhe des Wasserstandes darin jeden 
Augenblick ersehen und regeln zu können. Die zwei dünnen metallenen 
Röhren, welche, oben und in der Mitte ans dem Dampfkessel ausgehend, 
mit dem gläsernen Wasserstands-Anzeiger communiciren, sollen mit 
Hähnen zum Sperren versehen sein, um, im Falle die Glasröhre sprin 
gen sollte, ohne den Betrieb zu stören, die Hähne (Röhren) schließen 
und eine neue Glasröhre einsetzen zu können. Diese gläsernen Wasser 
stands-Anzeiger sind gegenwärtig in Österreich für alle Dampfkessel 
ohne Unterschied vorgeschrieben. Nebstdem soll besonders bei Hochdruck 
kesseln ein Manometer angebracht sein, um jedesmal die Spannung 
des Dampfes im Dampfkessel absehen zu können. 
An dem obern Theile des Dampfkessels müssen sich noch jene Vor 
richtungen befinden, welche zum Fortleiten des Dampfes in das Kar- 
toffclkochfaß, zum Wasser- oder Meischeerhitzen, dann in den Destillir- 
apparat nothwendig sind. Diese Dampfleitnngsröhren müssen mit Häh 
nen zum Sperren versehen und die Bohrungen dieser Hähne ebenso 
groß sein, als der Querschnitt der Dampfleitungsröhren ist. 
Eine besondere Rücksicht verdienen noch die Vorrichtungen für die 
Sicherheit an dem Dampfkessel und jene zum Speisen desselben mit 
Wasser zum Ersätze des verdampften. 
Zur Sicherheit wendet man am besten zwei Ventile an: ein ein 
springendes und ein an ssp rin gen des, das erstere zum Ein 
lassen von Luft, wenn im Kessel, besonders beim Füllen mit kaltem 
Wasser, durch plötzliche Dampfverdichtung ein luftleerer Raum ent 
stünde, das letztere zum Auslassen von Dampf, besonders wenn er sich 
im Dampfkessel so anhäuft und dadurch eine so große Spannung an- 
nimmt, daß diese die Belastung des Sicherheitsventils überwindet, cs 
hebt und dadurch eine Öffnung zum Ausströmen desselben erzeugt. Die 
Durchmesser der Ventilöffnungen sollen so groß als möglich sein, weil 
davon die Schnelligkeit abhängt, mit welcher sich die Differenzen in 
der Spannung inner- und außerhalb des Dampfkessels ausgleichen. 
Der mehren Sicherheit wegen werden oft zwei ansspringende Ventile 
an demselben Dampfkessel angebracht. 
Statt der Sicherheitsventile kann auch theilweise, besonders bei
	        
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