Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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= 50 pCt. Tralles, werden im Großen selten erbalten, und weil 
die Malzgetrcidewürzen (das Malzgetreideertract) in der That einer 
ziemlich vollkommenen Vergährung fähig ist, so bleibt hier dem for 
schenden Zymotechniker noch ein schönes Feld zur Bearbeitung übrig, 
um endlich den Weg zu finden, auf welchem die vollständigere Ver- 
gährung mit Sicherheit erzielt werden kann. 
Etwas anders verhält es sich mit den Kartoffeln und den ans 
ihnen erzeugten Mehlarten. Bei diesen lehrt die Erfahrung, daß fie, 
mit Zusatz einer entsprechenden Menge guten Gerstenmalzes und allen 
falls rohen Getreides zweckmäßig eingemeischt und zu Würze aufge 
löst, einer verhältnißmäßig vollständigern Vergährung fähig sind 
als die Malzgetreidewürzen, und daß dabei oft nur y 8 und viel 
leicht noch weniger vergährbares Ertract unzersetzt bleibt, indem 
gewöhnliche Kartoffelmeischen auch wie die Getreidewürzen bis O pCt. 
Sacharometer-Anzeige zn vergähren fähig sind, und Malzstärkmehl 
würzen selbst so weit vergähren, daß sie specifisch leichter werden als 
Wasser, ihr Vergährungsgrad daher dem des Weins gleichkommt. 
Nur diesem Umstande sind die großen Alkohotausbeuten zuzuschrei 
ben , welche man neuerer Zeit aus Kartoffeln erzielt hat, und es geht 
daraus hervor, daß das Kartoffelstärkmehl einer vollständigern Zuk- 
kerbildung und hierauf Vergährung fähig ist, als das Getreidestärk 
mehl; man sieht aber, daß diese Ausbeuten, wenn auch durch die 
wechselnde Qualität der verarbeiteten Substanzen modificirt, be 
schränkt sind, daß es eine bestimmte Grenze hierbei gibt, 
und daß demnach die von mehren Seiten verheißenen und erwarteten 
großen Branntweinausbeuten aus den Kartoffeln Trugbilder sind, die 
aus Unkenntniß der Sache entspringen und nie in Erfüllung gehen können. 
Von der möglichen Branntweinausbeute aus der Rübenzucker 
melasse, so wie aus Obst- und Beerensäften, war schon früher die 
Rede, weßhalb sich hier bloß darauf berufen wird. 
Haben wir somit die möglich größte und mittlere Alkohotaus- 
beute aus den verarbeiteten stärkmehlhaltigen Substanzen kennen ge 
lernt, so handelt es sich auch noch darum, die wirkliche, beim Brcnn- 
betriebe im Großen erhaltene Ausbeute zu erfahren, und dazu gelan 
gen wir am sichersten, wenn nicht die Ausbeuten einzelner Tage oder 
Züge (Abtriebe), sondern die ganzer Brenncampagnen in Betracht ge 
zogen werden, und daraus ein Durchschnitt genommen, zugleich aber das 
einzeln erreichte Máximum der Ausbeute bezeichnet wird. Dieß soll 
in Folgendem nach den mir vorliegenden Betriebsrechnungen mehrer 
Brennereien in Böhmen und Schlesien geschehen; jedoch ist es noth-
	        
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