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Der Branntwein.
Der durch die Destillation aus der Meische gewonnene Brannt
wein ist, wie bekannt, ein Gemische von Alkohol mit mehr oder
weniger Wasser, dessen Alkoholgehalt 50 pCt. dem Gewichte nach
nicht übersteigt. Nur in Zrland wird ein so starker Branntwein ge
trunken. Der im gewöhnlichen Klein-Ausschanke vorkommende Brannt
wein enthält nur 18 — 42 pCt. Alkohol dem Gewichte nach (22 bis
50 pCt. Dralles) (14 bis 20 ° Beau me); den letzter« pflegt
man wegen seiner perlenden Eigenschaft beim Ausgießen auch Perl-
branntwcin zu nennen. Es ist der in Deutschland übliche Nor
malbranntwein, weil sich sowohl die hier geltenden Stenergesetze,
als auch die gewöhnlichen Angaben über die erhaltene Branntwein-
ausbeute darauf beziehen. Wo daher in diesem Werke bloß von
Branntwein die Rede war, so ist darunter immer jener Normalbrannt
wein verstanden.
Dieser Branntwein ist unmittelbar zum Genusse bestimmt, und
es wurde bereits früher angegeben, wie man ihn auf einen etwaigen
Gehalt an Grünspan zu untersuchen und, wenn er etwas davon ent
halt, zu reinigen habe, bevor er an die Consúmente» abgegeben wer
den darf. Einen Gehalt an Essigsäure erkennt man durch die saure
Reaction desselben.
Der Branntwein enthält aber immer auch noch ein eigenthümli
ches flüchtiges Öl, welches einen eigenen Geruch besitzt, dem
Branntwein den eigenthümlichen Geruch, so wie auch einen charakteri
stischen Geschmack ertheilt, und das als ein Nebenprodnct des Gähr-
processes angesehen werden muß. Man nennt es Fuselöl, und
cs wird davon später noch umständlich gesprochen werden.
Dieser Gehalt an Fuselöl ist das Charakteristische des gemeinen
Schankbranntweins; nur ist in der Beschaffenheit desselben, je
nach der Erzeugnngsweise des Branntweins, so wie nach dem rohen
Materiale, woraus er bereitet worden, ein wahrnehmbarer Unter
schied. So unterscheidet sich das Getreide- von dem Karroffel-
fu se löl. Allein auch in der Beschaffenheit eines und desselben Fu
selöls will man je nach der Art, wie der Branntwein durch Destilla
tion gewonnen worden, einen Unterschied bemerken. So soll das
Fuselöl, welches im Branntwein enthalten ist, den man durch Recti-
fication ans dem Lutter gewinnt, einen angenehmern Geschmack be
sitzen und den Branntweintrinkern mehr zusagen als jenes, welches