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Art betriebenen nnd noch sehr zahlreichen Brennereien, die täglich kaum
15 bis 25 Eimer Meische erzengen und verarbeiten, kann hier keine
besondere Rede mehr sein, nnd muß dazu nur bemerkt werden, daß sie
in der Regel bloß empirisch von Taglöhnern betrieben werden nnd
die geringsten Ausbeuten liefern. Es sind dieß diejenigen Brenne
reien, in welchen Verkürzungen des Stenergefalls durch Meisch-
duplirnngen am häufigsten vorkommen nnd vorkommen können, schon
darum, weil sie meist ihrer Entlegenheit wegen der Aufsicht zu sehr
entrückt sind. Solche Brennereien meischen noch wegen des Abtriebs
mit freiem Feuer sehr dünn, und deßwegen kann, wenn auch die
Meischdttplirnng im gesetzlichen Sinne eine Übertretung des Gesetzes
und strafbar ist, sie nicht auch im technischen Sinne so genannt wer
den, weil dem großen Brenner das Dickmeischen gestattet nnd er da
durch in der Lage ist, ans der Meische eine zwei- bis dreifache Alls
beute zu ziehen, was der kleine Brenner nur durch das Meischedupliren
erreichen nnd ersterem dadurch gleichkommen kann. In Preußen
sind demnach die mit Dampfbrennapparaten versehenen Brennereien,
welche dicker meischen können, etwas höher besteuert.
Die Ausbellten sind abhängig nnd der Ertrag bedingt:
a) von der Qualität des verarbeiteten Materials,
b) von der intelligenten Leitung des Betriebs.
Es ist begreiflich, daß nur gute, mehlreiche Kartoffeln eine große
Ausbeute liefern können. Indessen der Brennereibesitzer, welcher die
Kartoffeln selbst baut, wird nicht allein darauf, sondern auch auf den
Ertrag an Kartoffeln überhaupt, oder, einfach ausgedrückt, auf den
Stärkmehlertrag zu sehen haben. Wenn z. B. ein Metzen Land
40 Eentner Kartoffeln einer Sorte von 30 pCt. Gehalt an Trocken
substanz, ein anderes Stück gleichgroßes Ackerland aber 60 Eentner
Kartoffeln einer andern Sorte von nur 25 pEr. Gehalt an Trocken
substanz liefert, so würden im ersten Falle im Ganzen 12 Ctr., im
letzter« Falle aber 15 Etr. Trockensubstanz und im ähnlichen Verhält
nisse allch mehr Stärkmehl prodncirt. Für den Brenner findet bei der
Verarbeitung beider nur der Unterschied Statt, daß er von den letzter«
in den gleichen Gährbottichranm etwas mehr einmeischen muß, um eine
Meischwürze von gleichem Ertractgehalte zu erzeugen.
Die Qualität des angewendeten Gerstenmalzes aber hat einen
großen Einfluß sowohl auf die Zuckerbildung als auf die Vergährnng,
und demnach muß gute Gerste und diese im entsprechend ge
keimten Zustande zur Branntweinerzeugung angewendet werden,
wenn anders die Ausbeuten und der Ertrag der Brennereien nicht