Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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ernte. Wenn nun mit Außerachtlassung des ermäßigten Steuersatzes 
für je 20 Quart Meischranm, wofür '/„ Thaler an Steuer entfällt, 
1 Quart Branntwein, wie es das Steuergesetz annimmt, in Rechnung 
gebracht wird, so wäre die Branntweinproduction gewesen im Jahre 
1842 — 89.719.470 Quart. 
Da aber nun viel dicker eingemeischt wird, als es das Steuergesetz an 
nimmt, so hat man es schon auf die zwei- bis dreifache Alkoholausbeute 
aus dem Meischranm gebracht, wornach sich die Steuer pr. Quart Brannt 
wein auf '/zo bis nur V 4S Thäter und die erzeugte Quantität auf 
179.438.940 bis 269.158.410, im Mittel auf 224.298.675O.uart stellen 
würde, was mit dem aufgewendeten Materiale gut zusammenstimmt. 
Am meisten erzeugten und steuerten im Jahre .1842: 
in der Provinz Sachsen Hötersleben . . 13.948 Thaler, 
„ „ „ Brandenburg Reichenow . 12.634 „ 
und Solicante . . 12.432 „ 
Destilliranstalten waren im Betriebe: 
auf dem Lande . . . 3428, 
in den Städten . . . 340, 
zusammen . 3768. 
Die meisten Brennereien befinden sich in Preußisch-Schlesien und 
in der Rheinprovinz. 
Von nicht mehligen Stoffen wurden verarbeitet: 
2028 Scheffel Ebereschen, 
830 Centner Wachholderbeeren, 
201 Eimer Schlehenbeeren; 
ferner 105.480 Eimer Trester von Wein- und Kernobst, Weinhefe, 
Steinobst, Zucker und Honigwasser, dann Rübenzuckermelaffe, wofür 
17.369 Thaler an Steuer ausgekommen sind, was gegen den Steuer 
ertrag von den mehligen Stoffen verschwindend ist. 
Da viel Branntwein und Weingeist versendet und anderwärts ver 
braucht wird, so gibt die Berechnung für einen Einwohner mehr einen 
Anhalt für die Fabrication als Consumtion. Es entfallen 13'/z Quart 
oder nahe 11 Maß Branntwein jährlich auf einen Einwohner bei 
200 Millionen Quart Production. 
Um zu erfahren, wie hoch sich bei der Branntweinerzeugung in 
Preußen die Steuer beläuft, die von einem Wiener Centner Trocken 
substanz, sie sei Getreide oder Kartoffeln, bezahlt wird, ist es noth 
wendig, das Gewicht derselben zu kennen, wobei die Kartoffeln mit 
27.5 pCt. ihres Gewichtes an Trockensubstanz, welche dem Getreide 
gleich zu achten ist, in Rechnung gebracht werden. Es wiegt nun:
	        
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