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dem zugeschriebenen Nachtheile nicht in so hohem Grade im Gcfotge
habe, es daher besonders bei der in Teutschland bestandenen und noch
bestehenden Gährbottichstener zuerst und dringend zur Ausübung em
pfahl, die Vorurtheile gegen dasselbe bekämpfte und Anleitung zur
Ausführung desselben gab. Seitdem hat es sich immer mehr und
mehr verbreitet, ist zu einem hohen Grade von Vollkommenheit aus
gebildet worden und findet sich in allen Brennereien in höherem oder
niederem Grade in Ausübung.
Das Dickmeischen ist aber gegenwärtig nicht bloß ein Fort
schritt dieses Gewerbes, wodurch an Meischsteuer erspart wird,
sondern es ist ein allgemein wichtiger, bleibender Fort
schritt desselben; denn dadurch ist cs möglich geworden, eine grö
ßere Masse von Rohstoffen in einem kleinern Raume als sonst zu ver
arbeiten, wodurch an Zeit, an Raum, an Geräthen, an Ar
beit nnd an Brennstoff erspart wird. Umso mehr muß dasselbe
empfohlen werden, als man es gegenwärtig schon dahin gebracht hat,
ich wiederhole es, aus dem verarbeiteten Rohmateriale eine ebenso
große Ausbeute an Branntwein zu erzielen, als bei der frühern dünnern
Einmeischung desselben. Und wenn auch die Allsbente an Branntwein
sich in diesem Falle etwas geringer stellte, so sind doch die andern dabei
erzweckten Ersparnisse von solcher Bedeutung, daß sie jenen geringen
Abgang vielmal aufwiegen; denn nicht die Ausbeute ans dem verar
beiteten Materiale allein, sondern auch die Ausbeute aus dem Meisch-
raume oder, am sichersten, der größere Geldgewinn entscheidet hier, wie
Dr. Galla, a. O. sehr gut nachgewiesen hat. Billig muß man sich daher
wundern, wenn selbst in den neuesten Schriften über Branntweinbrennerei
diesen veralteten Einmeischungsverhältnissen noch das Wort geredet und
das Dickmeischen vielleicht aus allzu ängstlichem Anhalten an das Alt
hergebrachte nicht aus dem richtigen Gesichtspuncte aufgefaßt wird.
Man ist auf Einmeischungsverhältnisse von
1 Trockensubstanz zu 6 Wasser,
b) 1 „ „5 „ und von
C) 1 tr ,, ^ „
in Gewichts theilen übergegangen, und die erzeugten Meischwürzen be
sitzen in diesen Fällen einen mittlern Ertractgehalt von
ad a) ... 9.48 pCt.,
„ b) ... 11.12 „
„ e) ... 13.47 „
und selbst zu noch größern Ertractgehalten der Meischwürzen hat man
es durch das Dickmeischen gebracht.