Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

Feuer erzeugte; erber auch die Dicke des Einmeischens und der Ver- 
gährungsgrad haben hierauf Einfluß. Im großen Durchschnitte kann 
man bei der bestehenden Praxis annehmen, daß 10 Eimer der durch 
Dampfdestillation erhaltenen Schlempe ebenso nährend sind wie 6 Ei 
mer der beim Abtriebe über freiem Feuer erhaltenen, daß diese Quan 
titäten in der Nährfähigkeit 1 Ctr. Heu gleichkommen, und daß die 
Masse der erzeugten Schlempe so ziemlich jener der verarbeiteten Mei- 
sche gleich ist, weil, was die eine Destillationsart vermehrt, die andere 
wieder vermindert. Man erhält also von den mehligen Stoffen ein 
Quantum Schlempe von circa 27.349.967 Eimer, welche im Mittel 
n 8 Eimer an Futtermaterial eine Menge von 3.418.746 Ctr. Heu 
repräsentiren. Dieses Futtermateriale wird theils an Nutzvieh, theils 
an Mastvieh verfüttert, und hat als Mastfutter um so mehr Werth, 
als es zu einer Zeit erhalten wird, wo Grünfutter ohnehin mangelt. 
In Bezug auf ihren absoluten Gehalt an stickstoffhaltigen Bestandthei 
len ist ihre Ernährungsfähigkeit nicht vermindert worden; denn da 
von wurde deu verarbeiteteu Rohmaterialien nichts entzogen. 
Verwendetes Malz. 
Man gebraucht Gersten- und Roggenmalz, auch Hafermalz, er 
steres als Schwelch- und als Grünmalz. Die Anwendung des Gcr- 
ftenmalzes in der letzten: Form bedingt nicht nur eine bessere Zucker- 
bildung beim Meischproceß, sondern auch eine vollständigere Vergäh- 
rnng und deßhalb gegen den Gebrauch des Schwelch- oder Darrmalzes 
eine um 10 bis 15 pCt. größere Branntweinausbeute. Man erspart 
dabei ferner noch das Trocknen und Schwelchen des Malzes, mithin 
Arbeit und Brennstoff. Zur Zerkleinerung desselben ist eine Walzen 
quetschmühle unbedingt nothwendig. 
Gebrauchte Destillirapparate. 
Die meisten Brennereien werden noch nach alter Art betrieben 
und bedienen sich einer oder zweier Blasen, womit sie zuerst Lutter 
und aus diesem Branntwein erzeugen. Die complicirtern Destillir 
apparate, welche sich im Gebrauche befinden, liefern aus der Meische 
entweder unmittelbar Branntwein oder hochgrädigen Weingeist, und 
find noch nicht sehr zahlreich. Im Gebrauche befanden sich 1841:
	        
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