Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

47 
Das den Übergang aus dem Stärkmehl in Stärkmehlzncker bil 
dende Dertringummi hat Bl ondean nicht analysirt. Der Trauben 
zucker war aus Stärkmehl bereitet. 
Es würde sich hiernach eine höchst einfache Reihe in der elementa 
ren Zusammensetzung dieser Stoffe ergeben, wie vorstehend angezeigt 
wurde, und würden aus 18 Atomen Stärkmehlsubstanz 10 Atome 
Dertrinzucker entstehen, wobei die absoluten Gewichte der veränderten 
Substanzen sich gleich bleiben und nur ihre Atomenzahlen sich ändern, 
was mit der Erfahrung zusammenstimmt. 
Der Milchzucker ist am schwersten löslich und am wenigsten süß; 
der Traubenzucker ist süßer und löslicher, und der gemeine Zucker ist 
der löslichste und süßeste. Die Mischung dieser sämmtlichen Zucker- 
arten ist aber von der Art, daß sie durch den Proceß der geistigen Gäh- 
rung nur in Alkohol und Kohlensäure zersetzt würden, was ebenfalls 
den practischen Resultaten mehr entspräche. 
Bl onde au nimmt an, daß diese drei Arten von Zucker sich unter 
einander bloß durch den Grad der Verdichtung ihrer or 
ganischen Mol ec ule unterscheiden, daß in dem Traubenzucker 
(O II 0)i8 das organische Molecul dreimal mehr als in dem Milch 
zucker (0 H 0)r,, und daß es in dem gemeinen Zucker (0 H 0)24 vier 
mal mehr verdichtet sei; oder während der Milchzucker zu den Ory- 
den wie eine einbasische Säure sich verhalte, trete der Traubenzucker 
(Dertrinzucker) als eine dreibasische und der Rohrzucker als eine vier 
basische auf. 
Diese Betrachtungsweise der Zusammensetzung der Zuckerartcn 
stehe mit keiner Thatsache der Wissenschaft im Widerstreit, und ertaube, 
sich Rechenschaft zu geben von der Art, wie sich der gemeine Zucker 
bei Gegenwart von Ferment verhalte. Die erste Modification, wel 
cher dieser Körper unterworfen sei, könnte durch folgende Formel aus 
gedrückt werden: 
C 24 II 24 O 24 — Gis H 18 Oís ■+- Cr, Hß 0«, 
d. h. cs bildet sich Traubenzucker und Milchsäure — ein Resultat, das 
der Erfahrung entspreche (?). 
Der zweite Abschnitt der Zersetzung finde so Statt, wie es durch 
die folgende Formel ausgedrückt wird: 
Ci8 H 18 Oís — Cß O 12 + 3 (C 4 Hß 0r), 
d. h. der gemeine Zucker verwandle sich in Alkohol und Kohlensäure, 
wie es die Erfahrung bestätige. 
Mit diesen letztern Annahmen kann ich mich jedoch nicht einverstan 
den erklären, weil die Formeln dann nicht übereinstimmen würden mit
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.