Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (3. Band)

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Gerstenmalz mit Erbsenmehl. 
Das Einmeischen ging gut von Statten; es bildeten sich keine Klum 
pen, die Meische schmeckte gleich nach dem Anbrühen schon süß, aber 
der Geschmack nach Erbsen war darin nicht zn verkennen; die Würze 
stoß auch klar, jedoch zuletzt langsamer ab, und es blieb ein großes 
Haufwerk von Trebern selbst nach gemachtem Nachgusse in dem Seibe- 
bottich zurück. 
Die nassen Treber von 25 U Schrotgemenge wogen noch 56 ik; 
die zuletzt abgeflossene Würze zeigte 6 pEt., die erste Würze 13 pCt. 
Ertractgehalt. Auf den Trebern befand sich eine große Masse grauen, 
klebrigen Oberteiges, welcher noch viel Auflösliches ans dem Erbsen 
mehl zu enthalten schien, und da die gemischten Würzen 105 U wo 
gen und 11 pEt. Ertractgehalt zeigten, so geht daraus hervor, daß 
das Erbsenmehl nur eine verhältnißmäßig geringe Menge Ertract in 
die Würze geliefert hatte. Von dem Erfolge der Gährung dieser Würze 
wird spater die Rede sein; ob ein Milchzusatz beim Meischen eine voll 
ständigere Auflösung bewirkt und leichte, lockere Treber erzeugt hätte, 
wurde dießmal nicht erforscht. 
Gerstenmalz mit Linsenmehl. 
Mit dem Linsenmehl wurde genau so wie mit dem Erbsenmehl ver 
fahren und beim Meischen zeigte sich auch ein ganz gleiches Verhalten; 
die Meische hatte einen auffallenden Linsengeschmack, war aber süß. 
Das Abfließen der Würze erfolgte so wie bei der Erbsenmeische. Die 
erste Würze zeigte 9 pCt., die letzte 5 pCt. Ertractgehalt. Der Ober 
teig auf den Trebern war von gleicher Beschaffenheit wie bei der Erbsen 
meische. Die Würze floß klar, jedoch langsamer ab. Die nassen Treber 
wogen 54 U* Die gemischten Würzen zeigten 7 pCt. Ertractgehalt 
und wogen 135 Ñ. Mit Zusatz von Milch beim Meischen wurde eben 
falls kein Versuch gemacht. Die Kühlung der abgezogenen Würzen 
geschah auf einem Kühlschiff. Der Gährnngserfolg wird später be 
schrieben werden. 
Die Resultate dieser Meischversuche zeigen, daß diese beiden Hülsen 
früchte unter den bemerkten Umständen kein für die Branntweinerzengnng 
Vortheilhaft verwendbares Materiale sind, wozu sic sich auch ihres 
gegen das Getreide höhern Preises wegen weniger eignen. Ihr großer 
Gehalt an Kleber vermindert ihre Ausgiebigkeit beträchtlich.
	        
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