74
würze übergehen. Die Menge dieses Saftertractes beträgt im Mittel
3.125 pCt. vom Gewichte der Kartoffeln; davon gehen nach Obigem
2.082 pCt. in die Meischwürze über, welche aber, da es großentheils
Salze enthält, die specifisch schwerer als Malzertract find, im Wasser
(in der Meischwürze) aufgelöst, am Sacharometer eine Anzeige — 3
pCt. besitzen. Das lufttrockene Kartoffel-Stärkmehl liefert 82 pCt. seines
Gewichtes Ertract in die Meischwürze. Nimmt man nun wieder an,
daß auf 100 U Kartoffeln eine Menge Gerstenmalz angewendet wird,
die in der Ausgiebigkeit mit 5 U Gerstenschwelchmalz im Aequivalent
steht, welche 60 pCt. Ertract liefern, so stellt sich der Ertractgehalt der
erzeugten Meischwürzeu bei verschiedenen Mengenverhältnissen von
Trockensubstanz zum Wasser, wie in der nebenstehenden Tabelle ver
zeichnet ist.
Da der Ertractgehalt der lufttrockenen Kartoffelsubstanz — 63
von dem des Malzes — 60 pCt. nicht sehr verschieden ist, so erleiden
die Resultate dieser Rechnung auch keine wesentliche Änderung, wenn
das Gewichtsverhältniß zwischen Malz und Kartoffeln verändert wird,
und nur das Ertract, was noch aus dem Kartoffelsafte stammt und
dazu kommt, macht einen Unterschied zu Gunsten der Kartoffeln, trägt
aber bei der Gährung nichts zur Alkoholausbeute bei. Diese Saft-
bestandtheile haben einen Einfluß auf die Sacharometer-Anzeige der
Meischwürze, welcher nach den verschiedenen Einmeischungsverhältnissen
wechselt und von jenem von 1 : 9 bis zu dem wie 1 : 3 von 0.93
pCt. bis zu 2.40 pCt. zunimmt. Nach dem Abtriebe des Alkohols aus
Verreisen Meische finden sich diese Bestandtheile in der Schlempe wieder.
Das Sacharometer ist auch hier das geeignetste Instrument, den
Ertractgehalt der Meischwürze zu bestimmen und darnach die Dicke
des Einmeischens zu beurtheilen. Die Erfahrung lehrt, daß Kartoffel-
Meischwürzen von 17— 18pCt. Ertractgehalt noch bis zu einer Sa
charometer-Anzeige von 1 pCt. und selbst bis 0 pCt. zu vergähren im
Stande sind.