Full text: Bericht über die Fortschritte der zymotechnischen Wissenschaften und Gewerbe als Supplement der Gährungschemie ... (4. Band)

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Malzgetreide- und Malzextrakt zur BLererzeugung. 
Es ist begreiflich, daß so wie Bierwürze zu trockenem Ertract 
eingedampft, auch wieder durch Auflösen des trockenen Ertractes 
im Wasser Bierwürze und durch Gährung dieser Bier bereitet 
werden kann. Die Verwendung von trockenem Malzgetreide-Er- 
tract zur Biererzengung würde aber keinen Vortheil bringen, wenn 
man dasselbe nicht an Orten, wo die zur Biererzeugung tauglichen 
Getreidearten vorzüglich gut gedeihen und wohlfeil zu haben sind, 
bereiten und durch den Handel an jene Orte senden würde, wo 
das Getreide theuer ist, um dadurch zur wohlfeilern Erzeugung 
des Biers zu gelangen. Man concentrirt dadurch bloß das Nutz 
bare aus den Getreidearten im Ertract, und weil das Gewicht 
desselben nur 60—70 pCt. von dem des Getreides betragt, so 
erspart man an Frachtkosten oder erträgt das Ertract eine wei 
tere Fracht. Man erspart dadurch aber auch an Braueinrichtung 
und Arbeit, indem die Bierbereitnng in einer einfachen kalten oder 
warmen Auflösung des Ertractes in reinem klaren Wasser und 
Gährung der so erzeugten Würze besteht, und eignet sich deßhalb 
das trockene Malzgetreide-Ertract vorzüglich da Orten zur Bier 
erzeugung, wo man der vollständigen Braueinrichtung entbehrt 
und dieselbe wegen Mangel an Raum auch nicht unterbringen 
kann, z. B. zu Schiffe bei Seereisen, wo man sich damit immer 
frisches Bier zu erzeugen vermag, und in Haushaltungen. 
Dieses Ertract wird aus rohem Weizen, Mais, Gerste, Kar- 
toffel-Stärkmchl rc. mit gemalzter Gerste bereitet, indem man 
nach der gegebenen Anleitung daraus eine Würze erzeugt und 
diese zu trockenem Ertract eindampft, wobei man die Treber 
durch 2 Nachgüsse von heißem Wasser möglichst vollständig er 
schöpft, diese schwachen Würzen aber sogleich noch heiß statt Was 
ser zum Einmeischen einer neuen Portion Malz- und Getreide 
schrot rc. verwendet, um durch diese einfache Concentrirung der 
selben Zeit und Brennstoff zu ersparen. Man erreicht dieß leicht, 
wenn die Meischung immer nur in kleinern, auf einander folgenden 
Portionen geschieht und dieselbe so wie das Eindampfen unun 
terbrochen fortgesetzt wird. Die gewonnene gekochte Würze läßt 
man in einem Bottich etwas ruhen, damit stch die dabei gebilde 
ten Flocken geronnenen Eiweißes absetzen können, und so wie 
dieß in kurzer Zeit erfolgt ist, muß die weitere Concentrirung der
	        
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