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den Zeitpunct zu ermitteln vermögen, wann eine neue Portion Wein
in das Essigfaß zuzusetzen sein wird — Erkenntnisse, welche gewiß zu
Verbesserungen auch bei dieser Essigfabricationsmethode führen werden.
In Bezug auf die Auweudung verschiedener Weine zur Essig-
erzeuguug, welche noch einer bedeutenden Nachgährung fähig sind, wo
durch ihr Alkoholgehalt, von dem der Gehalt an Essigsäure abhängt,
erhöht wird, wie z. B. Malzwein, Malzgetreide- und Malz
stärkewein, Zuckerweine, Honig - und Obstweine, bietet
dieses Verfahren den Vortheil, daß mau die Nachgährung derselben,
indem auf einmal nur kleinere Mengen davon gebraucht werden,
besser abwarten und somit stärkere, wie auch haltbarere Essige erzeu
gen kann. Es wird immerhin nützlich, ja nothwendig sein, den in die
Essigfässer nachzugießenden Wein vorher auf die Temperatur des Es
sigs in derselben zu erwärmen, um keine Erkältung desselben und so
mit Verzögerung oder Störung der Essigbilduug herbeizuführen.
An die Essigfässer wird zum Ablassen des fertigen Essigs ent
weder ein Hahn (von Holz) angesteckt, oder man wendet dazu einen
Heber von Glas oder Weißblech an.
Um empirisch zu erkennen, ob die Essigbildung gut vor sich geht,
oder ob, wie man zu sagen pflegt, die Essigfässer gut arbeiten, wird
durch das obere oder Spundloch des Fasses auch ein Holzstab von
2 Schuh Länge in den Essig getaucht und sogleich wieder herausge
zogen. Wenn man an dem benetzten Rande des Stabes einen weißen
Strich wahrnimmt, der durch den Schaum von dem gährenden Weine
gebildet sei (Kahn?), so zieht man daraus den Schluß, daß die Essig
bilduug gut vor sich gehe. Je breiter und stärker dieser Strich, desto
besser gehe dieser Proceß vor sich und desto öfter könne aufgefüllt
werden.
Nur sehr klaren Wein soll man dazu anwenden; um demnach
den Wein zu klären, bringt man denselben in ein Faß, welches mit
ausgekochten Buchenholzhobelspänen gefüllt ist, an welche sich die trü
benden Theile anlegen und nach 24 Stunden der Wein klar abgezo
gen werden kann. Diese Erfahrung ist in der That hinreichend, die
Meinung zu widerlegen, als ob die Gegenwart von Hefe im Weine
die Essigbildung befördere.
Im Sommer reicht die Temperatur der Atmosphäre hin, die
Essigbildung zu unterhalten und den Wein in Essig zu verwandeln;
in der kältern Jahreszeit muß das Locale geheizt und in beiden Fäl
len für einen hinreichenden Luftwechsel in demselben gesorgt werden.
Obwohl bei diesem Verfahren der Luftwechsel in den Mutter-