sphärishen Luft Erniedrigung der Temperatur der gährenden
Flüssigkeit sowohl als der Gährlocalitäten, wodurch zugleich die
Gähruug verlangsamt und das Steigen der Temperatur der
gährenden Flüssigkeit dabei, so wie die Verdunstung derselben ge
hindert wird (Untergährung, Aufbewahrung in kühlen Kellern);
2) bei höherer Temperatur Ausschluß der atmosphärischen Luft
von der unmittelbaren Berührung mit der gährenden Flüssigkeit
(Gährung im Verschlossenen beim Wein, Aufbewahrung der ge-
gohrenen Flüssigkeiten in verspundeten Fässern oder in verkork
ten Flaschen); 3) bei geringem Alkobolgehalte der gegohrenen
Flüssigkeiten möglichste Erböbung desselben durch Erzeugung sol
cher von größerem Alkoholgehalte (Erzeugung von Bieren aus
Würzen nicht unter 11—12 pEt. Ertractgebalt und einem Ver-
gährungsgrade von wenigstens 0.66; Aufbesserung schwachen
Weinmostes mit reinem Stärkezucker; schnelle Consumtion solcher
geistiger Getränke). Nebst diesen gibt es bei dem Bier noch Mit
tel, welche die Essigbildung zu verzögern im Stande sind, wie die
antiseptisch wirkenden Harze und ätherischen Öle (Hopfenharz und
Hopfenöl).
Die Neutralisirung der gebildeten vorhandenen Essigsäure mit
Basen bringt nicht nur ein essigsaures Salz in die Flüssigkeit,
sondern hemmt auch erfahrungsmäßig den Fortschritt der Essig-
bildung, wenn dieser einmal begonnen hat, nicht.
Die Essigsäure ist flückrig und läßt sich, aus allen gegohrenen
alkoholhaltigen Flüssigkeiten durch Destillation mit dem Alkohol
abscheiden, weßhalb die Destillate von allen Weinen, Biergat
tungen, von den Branntweinmeischen rc. mehr oder weniger sauer
reagiren, und zur Erbaltung einer reinen, wässerig alkoholigen
Flüssigkeit mit Zusatz von Kreidenpulver (oder Basen überhaupt),
wodurch die Essigsäure firirt wird, rectificirt werden müssen. Die
Essigsäure sowohl als Flüssigkeiten, welche dieselbe entbalten, be
sitzen einen sauren Geschmack und Geruch, welcher letztere beson
ders in solchen Localitäten stark hervortritt, wo sich geistige Flüs
sigkeiten ln der Essiggährung befinden, wie in Essigstuben und in
vernachlässigten Gäbrstuben der Branntweinbrenner, worin der
in der Luft befindliche Alkoholdunst im Übergange zu Essigsäure
begriffen ist.
Von der reinen Essigsäure, von ihrer Darstellung und ihren
Eigenschaften wird in der Essigfabrication die Rede sein.