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Um die Bierwürze während ihrer Abkühlung auf den Kühl
schiffen vor der angeblich nachtheiligen Einwirkung der atmo
sphärischen Luft zu schützen, hat Kock aus Neuwied in einem
versiegelten Sckriftcken (7 fl. 30 kr. C. M.) angegeben, man solle
derselben daselbst für je 100 Ä> Malz '/, Maß Weingeist zusetzen.
Abgesehen von den Kosten ist selbst eine nacktheilige Einwir
kung der atmosphärischen Luft auf eine kunstmäßig bereitete und
zweckmäßig abgekühlte Würze auf den Kühlschiffen noch garnicht
entschieden und die von K o ch angegebene Ursache derselben je
denfalls irrthümlick. Voraussichtlich ist auch von dem angezeig
ten Gebrauche desselben eher Nachtheil als Vortheil zu erwar
ten und beruht seine Empfehlung auf irrigen Voraussetzungen.
Der zugesetzte Weingeist verdunstet zum Theil aus der hei
ßen Würze und schlägt sich an andern kältern Körpern (Wän
den, Gebälken u. s. w.) im Braulocale theilwelse nieder; ein
anderer Theil bleibt in der Würze, und beide Theile, in Umstände
versetzt, welche der Umwandlung in Essigsäure günstig sind (Zu
tritt der Luft, höhere Temperatur, Verdünnung), können sowohl
der Qualität und Haltbarkeit des Biers, als auch der Reinheit
und Zuträglichkeit des Locals eher schaden als nützen.
Mehres darüber in der Encyklopädischen Zeitschrift des Ge
werbewesens, 1846, S. 843.
Braugeräthe von Stein und Gußeisen.
Von den Braugeräthen können der Grand, welcher sich unter
dem Meisckbottich befindet, die Kühlschiffe so wie der Zusammen
gußstock von Stein sein, wenn derselbe dazu glatt zugearbeitet
wird, um eine ebene dickte Oberfläcke zu erhalten. Der poröse
Sandstein ist aber dazu weniger geeignet; besser würde dazu der
dickte Kalkstein oder Marmor tauglich sein, weil er weniger von
der Flüssigkeit einsaugt. Da außer dem Grand die andern Ge-
räthe nickt aus einem einzigen Stücke verfertigt werden können,
so müssen sie aus mehren Stücken zusammengesetzt und die Fugen
mit einem passenden Kitte ausgefüllt werden.
Bei der Anwendung marmorner Küblstücke und eines eben
solchen Zusammengußstocks hat man folgende Erfahrungen ge
macht :
Wenn sie im Winter in der Froftkälte mit Wasser gereinigt
werden sollen, so muß dieß anfangs nur mit warmem, später mit