Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

Die Aufstellung derselben anlangend, so ist es nützlich, 
wenu dieselben auf ein Balkengerüste so hoch gestellt werden, 
daß die gekochten Kartoffeln aus denselben von selbst in den 
Rumpf der Kartoffel-Quetschmühle und von dieser in den Vor- 
meischbottich fallen. Jedenfalls muß aber die Quetschmühle 
vor die untere Thüre derselben gestellt werden können, damit 
die gekochten Kartoffeln beim Herausziehen aus dem Kochbottich 
von selbst in den Rumpf der Mühle herabfallen, wozu eine ge 
eignete schiefe Fläche von Brettern angebracht wird. 
Da nur das im Anfange des Kartoffeldämpfens aus den 
Kochbottichen abfließende condensirte Wasser braun gefärbt ist 
und später immer von lichterer Farbe und endlich fast farblos 
wird, so ließe sich von diesem heißen Wasser, welches später ab 
fließt, wohl ein Gebrauch beim Kartoffelwaschen oder vielleicht 
selbst auch beim Einmeischen machen, indem man es unmittelbar 
in den Meischbottich leitet, sobald es ziemlich hell und klar ge 
worden ist. 
Zerkleinern der Kartoffeln. 
Die gekochten Kartoffeln, besonders wenn sie beim Kochen 
eine mehlige Beschaffenheit angenommen haben, sind sehr weich 
und lassen sich daher leicht zerdrücken und dadurch zerkleinern, 
ohne daß die Kartoffeln dabei zu einer teigigen Masse zusam 
menballen. Man hat vielerlei Vorrichtungen ausgedacht und 
versucht, um diese Verkleinerung so vollkommen als möglich zu 
verrichten — denn davon ist die Vollständigkeit der Auflösung 
des Stärkmehls beim Meischprocesse abhängig —; allein keine 
Maschine hat dazu mehr Anwendung und Verbreitung gefunden, 
als die Quetschmühle. 
Folgendes ist dabei besonders zu berücksichtigen: 
1) Daß die Kartoffeln möglichst schnell gekocht werden, 
dabei zerspringen und mehlig ausfallen. 
2) Daß die Quetschwalzen einen großen Durchmesser von 
20 bis 24 Zoll (bei einer Länge von nur 12 bis 15 Zoll) er 
halten, damit die Tangentalberührung größer werde. 
3) Daß dieselben vollkommen centrisch seien; sie müssen 
daher an ihren bereits festgemachten Achsen abgedreht werden. 
4) Daß die Zerkleinerung oder Vermahlung möglichst 
schnell geschehe, damit die Kartoffeln dabei nicht bedeutend ab-
	        
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