Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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In wenigen Gewerben gibt es so viel Abneigung 
gegen wissenschaftliche Methoden, als in der Branntwein 
brennerei. Die Hauptnrsache hiervon ist wohl die, daß 
kein Gewerbe mehr Gelegenheit gibt, sich zu einem em 
pirischen sogenannten Routinier auszubilden, als dieses, 
und man sich bei demselben, es meist nur durch einen Theil 
des Jahres betreibend, bemüht, in dieser kürzern Betriebs 
zeit seine praktisch erworbene Fertigkeit abzunützen. Allein 
damit ist nicht erwiesen, daß der Betrieb in seinen Resul 
taten nicht noch vortheilhaster sein könne, wozu er nur 
durch wissenschaftliche Forschungen und Methoden zu ge 
langen vermag; beim wenn die empirische Leitung genügte, 
so würde man nicht so sehr differente Betriebsresultate er 
halten, wie man sie in verschiedenen Brennereien antrifft. 
Nur wenige derselben haben Ursache, sich eines empirisch 
erlernten oder durch Zusall erlangten höhern Standpnnctes 
zu rühmen, und ihre Mehrzahl leidet noch unter dem 
Drucke des leidigen Routinismus. Fragt man in solchen 
Fällen nach den Ursachen des guten oder schlechten Er 
folges, so erhält man selten eine genügende Auskunft, son 
dern man findet häufig im ersten Falle Geheimnißkrämerei, 
im letzter» Falle zwar den aufrichtigen Wunsch, sich zu 
Helsen, aber auch das Jagen nach dem Zufall anheim 
gestellten Berbesserungs- oder auch nach Geheimmitteln, 
weßhalb versiegelte Schriften und Recepte an Branntwein 
brenner noch am meisten Absatz finden. In dem vorlie 
genden Werke glaube ich den rechten Weg zum Fortschrei 
ten und zur Erreichung des höchsten Zieles — der 
größten Ausbeuten an Branntwein aus dem verarbei 
teten Rohmateriale in dem kleinsten Raume — 
uud in der kürzesten Zeit — angebahnt zu haben. 
Ebenso muß ich auf die am Ende auch dieses Ban 
des vorkommenden Rubriken aufmerksam machen, welche 
die sinanciellen und staatswirthschastlichen Be-
	        
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