rungsverlaufes Statt finde, und daß dieser die bedeutende Ver-
gährung zuzuschreiben sei, welche häufig sowohl Getreide-,
vorzüglich aber Kartoffelmeischen erleiden, wobei die vergohrene
Meischwürze am Sacharometer oft — 0 zeigt und der schein^
bare Vergährungsgrad — 1.00 ist.
Man muß daher für die Branntweinmeischeu auch Alles
thun, was die Zuckerbildung in denselben wahrend ihres Gäh-
rungsverlaufes fördern könnte.
Beobachtung des Gähruugsverlaufes der
Branntweinmeischeu nach den äußern Gr
scheinungen.
Die empirischen Branntweinbrenner pflegen den Verlauf
und Erfolg der Gährung der Branntweinmeischeu nach den
dabei stattfindenden äußern Erscheinungen zu beurtheilen, na
mentlich nach dem äußern Ansehen und der Beschaffenheit der
Oberfläche und Decke d-er gährenden Branntweinmeische, so wie
nach dem Geruch und Geschmack der reifen Meische. Diese
Erscheinungen sind Verschieden bei Getreide und Kartoffelmei
schen, und werden durch die darin befindlichen Treber rc. mo-
dificirt, welche, an die Oberfläche gehoben, eine mehr oder we
niger dicke Decke bilden, die auf die Erscheinungen Einfluß
nimmt, welche sich da wahrnehmen lassen.
Bei den Getreidemeischen ist diese Treberdecke meistentheils
so dick, daß man wohl beobachtet, es finde unter derselben eine
Bewegung in der gährenden Meische Statt, welche sich auf die
Treberdecke fortpflanzt und sie in eine wellenförmige, in einan
der wälzende Bewegung setzt; allein ein Durchbrechen der Decke
tritt selten ein, und dann kommen an einzelnen Puncten Schaum-
partien hervor, die sich stellenweise über die Treberdecke aus
breiten und sie ebenso bedecken. Das bei der Gährung gebil
dete kohlensaure Gas, indem es sich mit Heftigkeit und in gro
ßer Menge in der ganzen Masse der gährenden Meische ent
wickelt, dehnt dieselbe zuvörderst aus; sie steigt demzufolge im
Gährbottich etwas höher, und indem es sich an die Treber an
legt, hebt es dieselben an die Oberfläche, wo sie so lange blei
ben, als das kohlensaure Gas sie noch oben erhält, bis also
die Gährung nachgelassen hat oder aufhört. Diese Treberdecke
wird nun von dem kohlensauren Gase, welches sich darunter