c) Nach der fortschreitenden scheinbaren Attenuation mittelst
des Sacharometers.
Die Beobachtung der fortschreitenden scheinbaren Attenua-
üon gibt auch bei der Gährung der Branntweinmeischen den
richtigsten und brauchbarsten Aufschluß sowohl über den Ver
lauf als über den endlichen Erfolg derselben. Seit etwa 15
Jahren bedient man sich hierzu in mehren größern Brennereien
Böhmens nach meiner Anleitung des Procenten-SacharometerS
und, was bemerkenswerth ist, selbst ganz gemeine Brenner ler
nen sehr leicht den Gebrauch derselben, drücken den erfolgten
Vergährungsgrad in Sacharometer-Procenten durch die schein
bare Attenuation aus, und freuen sich im Vorhinein, d. i. vor
dem Abtriebe der Meische, genaue Kenntniß von der erfolgten
Vergährung derselben, mithin von der bei dem Abtriebe zu er
langenden Ausbeute an Branntwein erhalten zu haben. In
England jedoch wird davon seit Langem Gebrauch gemacht, der
jedesmalige Vergährungsgrad der gegohrenen Vranntwein-Meisch-
würze mittelst eines Aräometers von den Steuerofficianten er
mittelt, daraus mit Rücksicht auf die Quantität der reifen Würze
ihr Alkoholgehalt (auf Probespiritus von 0.920 specifischer
Schwere reducirt) berechnet und mit der Ausbeute bei der De
stillation verglichen, welche bis auf geringe Differenzen über
einstimmen müssen.
Das in England hierzu gebrauchte Instrument ist aber kein
Procenten-Sacharometer, und alle Anzeigen, die es liefert, sind nur
für die localen Verhältnisse, den englischen Maßen entsprechend,
eingerichtet. Durch Einführung des Procenten-Sacharo-
meters hierzu habe ich jedoch dieser Prüfungsweise eine all
gemeine Brauchbarkeit verschafft, so daß nun in allen Staaten
davon Gebrauch gemacht werden kann.
Vorerst handelt es sich hierbei darum, den jedesmaligen
Extractgehalt der Meischwürze zu bestimmen, bevor dieselbe in
Gährung getreten ist, wozu bereits S. 49 Anleitung gegeben
wurde. Hierauf hat man von 12 zu 12 Stunden und zuletzt
unmittelbar vor dem Abtriebe die Sacharometer-Anzeige der
dünnen, abgeseihten, gegohrenen Meischwürze zu erforschen, be
sonders aber die letzte Anzeige festzuhalten, welche von dem
ursprünglichen Extractgehalte der Würze subtrahirt, die erfolgte
scheinbare Attenuation (ausgedrückt in Sacharome-