Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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dauer gebunden, sondern entrichtet die Steuer von der Ouan- 
tität des Erzeugnisses (Branntweins) mit Rücksicht auf seinen 
Alkoholgehalt. 
Obergährung der Kartoffel-Braiintwein- 
meische. 
Die Obergährung de: Kartoffel-Branntweinmeische ist es 
zunächst, bei welcher sich jene äußern Gährungserscheinungen 
zeigen, die sich vorzüglich an der Oberfläche der Meische durch 
die Beschaffenheit der Decke zu erkennen geben, aber keinen ab 
soluten, sondern nur einen relativen Maßstab zur Beurtheilung 
des Gährungserfolges abgeben. Einen brauchbarern Aufschluß 
über den Gährungsverlanf gibt die Beobachtung der Tempe 
raturzunahme während desselben; die sicherste und genaueste 
Kenntniß des Verlaufes der Gährung, so wie den brauchbarsten 
Maßstab zur Beurtheilung des Erfolges derselben, d. h. zur 
Vorbestimmung des dabei gebildeten Alkohols und der bei dem 
Abtriebe anzuhoffenden Branntweinausbeute, bietet wieder das 
Sacharometer dar durch Beobachtung der fortschreitenden schein 
baren Attenuation und des erfolgten endlichen Vergährungs- 
grades der Meische. Wie man hierbei zu verfahren habe, ist 
bereits früher angegeben worden. 
Die Obergährung der Kartoffelmeische wird auch als eine 
drei oder viertägige betrieben; in kleinern Brennereien wendet 
man meist noch Bierhefe, in größern Brennereien aber durch- 
gehends Kunsthefe und zwar noch größtentheils die dreitägige, 
welche drei Hefenkübel zu ihrer Bereitung erfordert, an. Die 
Größe der einzelnen Hefenkübel wechselt von 1 l ia bis l / 10 von 
jener des Gährbottichs, und man erhält in beiden Fällen gleich 
gute Ausbeuten, wie dieß die Erfahrung lehrt; doch ist die 
Erlangung derselben im letztern Falle sicherer, unterliegt we 
niger Schwankungen und hält gleichmäßiger an. 
Gleich nach dem Stellen und Zukühlen der Meische im 
Gährbottich setzen sich die Treber und der Zellenstoff aus der 
selben zu Boden, oder das Dicke begibt sich nach Unten, das 
Dünne bleibt oben. 
Prüft man die abgeseihte dünne Meischwürze mit dem 
Sacharometer auf ihre Concentration, so findet man, daß sie 
Palling's Gâhrimgschkmic. II. 1. 12
	        
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