hastig werden, welche vorn bei der Gährung des Trauben-
meisches mit demselben Zusatz bereits angegeben wurden.
Die Wein Hefe gibt bei der Destillation einen Brannt
wein, welcher von gerigerem Werthe ist, nämlich mehr Wein-
suselöl enthält.
Brarrntweinerzeugurrg aus Kirschen und
Zwetschken.
Alle Obst- und Beerenarten können im Verhältnisse ihres
Zuckergehaltes bei zweckmäßiger Behandlung Branntwein geben
und zur Branntweinerzeugung verwendet werden. Vor Allen
werden aber dazu Kirschen und Zwetschken gebraucht, daher
hier nur von den letztern die Rede sein soll, wobei jedoch alles
das, was hierüber gesagt wird, auch auf die andern Obst- und
Beerensorten Anwendung findet.
Die Säfte dieser Früchte sind der Selbstgährung fähig;
für die Branntweinerzeugung aus denselben ist es aber nicht
nothwendig, den Saft aus ihnen durch Pressen abzusondern, in
dem es genügt, sie möglichst zu zerdrücken, das fleischige Ge
webe derselben zu zerreißen und dadurch den darin eingeschlos
senen Saft bloszulegen. Es ist gut, wenn man die Stiele von
denselben absondert; die Kerne müssen aber darin verbleiben
und durch Zerstampfen oder Zerdrücken zerkleinert und geöffnet
werden, so daß die in denselben enthaltene Blausäure in das
aus dem gegohrenen Meisch gewonnene Destillat — den Brannt
wein — übergeht. Dieser Gehalt ist es eben, welcher ihm
den eigenen Geschmack und Geruch ertheilt, die man an diesen
Branntweinsorten schätzt.
Zum Vermahlen dieser Früchte sammt Kernen hat man
verschiedene Vorrichtungen. Eine der einfachsten ist ein nach
einem Kreisbogen gekrümmter Trog, in welchem dieselben mit
einem darüber hin und her gerollten vertikal gestellten, in der
Axe an einer Stange beweglichen Mühlstein zerdrückt werden.
Nach dem Zerdrücken, Zerquetschen oder Zerstampfen der
selben überläßt man den Meisch in dem Gährgefäße in Berüh
rung mit der atmosphärischen Lnft der Ruhe, und rührt den
selben dabei wohl auch öfters um, nm diese Berührung zu be
fördern und den Eintritt der Gährung zu beschleunigen, worauf,