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sollen condensirt, so wie auch die entstandene Flüssigkeit bis zu
einer Temperatur von 10° R. abgekühlt werden; folglich behält
die abgekühl-te Flüssigkeit einen Gehalt an freier Wärme von
— 200 X 10 — 2000 gleicher Wärme-Einheiten, und es
sind dem Dampfe an Wärme zu entziehen 104000 — 2000
— 102000 Einheiten. Das gebrauchte Kühlwasser habe 8° R.
Temperatur, und indem es obiges Wärmequantum aufnimmt,
erwärme es sich dadurch bis zur Temperatur von 38°, mit
welcher es aus dem Kühlfasse abfließt, mithin um 30° R. Obiges
Wärmequantum von 102000 W. E. muß daher gleich sein der
Menge des erforderlichen Kühlwassers — M, multiplitcirt mit
der Zunahme der Temperatur in Graden nach Reaumur,
hier — 30, oder:
102000 = M X 30,
woraus die erforderliche Menge des Kühlwassers:
M -
102000
30
- 3400 U
oder — 34 Wiener Eimer, welche stündlich zur Kühlung ver
wendet werden müssen. Diese Wassermenge ist ungemein groß.
Es sei dagegen die Temperatur des Kühlwassers im Winter
— nur 2° R., so ist die Differenz 38 — 2 — 36 Grad, und
der Kühlwasserbedarf = ■ = 2833 U oder nur 28
ob
Eimer, mithin um fast 6 Eimer geringer. Hat man daher
ein kälteres Kühlwasser zu Gebote, so erspart man an der
Menge desselben, oder man könnte auch, insofern diese niedrigere
Temperatur und Wassermenge constant bleibt, ein Schlangen
rohr von kleinern Dimensionen anwenden. Dasselbe ist der
Fall, wenn eine noch größere Menge kaltes Kühlwasser zu Ge
bote steht, wodurch die mittlere Temperatur des Kühlwassers
unter 23° R. herabgebracht werden kann. Ist die Tem
peratur des in das Kühlfaß zuströmenden kalten Wasfers — 8°R.
und jene des oben abfließenden warmen Wassers — 38° R.,
so resultirt daraus die bemerkte mittlere Temperatur von 23° R.
In dem obern Theile des Kühlrohrs erfolgt die Verdichtung
der Dämpfe, daher wird hier am meisten Wärme abgegeben;
in dem untern Theile erfolgt die Abkühlung der gebildeten
Flüssigkeit und wird weniger Wärme abgegeben. Deßhalb
nimmt die Temperatur des Wassers im Kühlfaß von Unten
nach Oben ungleichmäßig steigend zu.