Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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Ob wegen des Gehaltes der Meischc an einigen Procenten 
aufgelöster Substanz (Gummi, Salze rc.) der Siedepunct der 
selben merklich erhöht und dadurch der Abtrieb des Alkohols 
aus derselben beschleunigt wird, ist bis seht nicht erforscht worden. 
Durch Rectification des Branntweins erhält man Wein 
geist und dabei einen fuseligen Nachlauf, der wieder bei der 
nächsten Rectification d^m Branntwein zugesetzt wird, um ihn 
zu reinigen und zu concentriren. 
Übrigens wird davon noch später ausführlicher gesprochen 
werden. 
Brennstoffaufwand beim einfachen Brerin- 
betriebe. 
Zur Erzeugung von Branntwein. 
Obwohl wir keine hinreichende Anhaltspuncte haben, um 
den Brennstoffaufwand bei den verschiedenen Operationen in 
der Branntweinbrennerei überhaupt mit vollkommener Genauig 
keit berechnen zu können, so ist doch eine annähernde Berech 
nung desselben möglich, welche, vergleichend für die verschiedenen 
Destillationsmethoden durchgeführt, über die Vorzüglichkeit der 
einen oder der andern zu entscheiden im Stande ist; denn der 
Brennstoff wird immer theuerer, eine anscheinend kleine tägliche 
Ersparniß daran summirt sich durch eine Betriebscampagne zu 
einem bedeutenden Betrag, und Außerachtlassung dieses Moments 
ist eine unverzeihliche Verschwendung, weil der überflüssige 
Mehraufwand, gewissermaßen in Rauch aufgelöst, in die Luft 
gejagt, unwiederbringlich verloren ist. Auf diesen Brennstoff 
aufwand hat aber die Art des Betriebs so wie die Constrnction 
des Brennapparats den größten Einfluß, daher wir jenen beim 
einfachen Brennbetriebe hier feststellen und später vergleichen 
wollen mit dem Aufwande, welcher bei den zusammengesetzten 
Apparaten und Dampfbrennapparaten Statt findet, mittelst 
welcher man aus der reifen Meische unmittelbar Branntwein 
oder hochgrädigen Weingeist zieht. 
Zur vergleichenden Berechnung nehmen wir an, daß 100 U 
Meische von 4 pCt. Alkoholgehalt abzutreiben wären, und daß 
daraus einmal Branntwein von 20" (42 pCt. Gewicht) und 
Balling'S GahrungSchemie. II. 1. 16
	        
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