Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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inende Meische, statt an das Kühlwasser übertragen, dieser zn 
Gute kommt und zugleich zur Ersparniß eines beträchtlichen 
Theils von Kühlwasser beiträgt, indem nun die kalte Meische 
einen Theil desselben vertritt. Man wendete dazu zwei Kühl 
gefäße über einander an, vertheilte die Kühlschlangenröhre in 
beide, so daß die im untern Kühlfasse nur eine Fortsetzung jener 
im obern war, brachte aber in das obere die vorzuwärmende 
Meische, in das untere dagegen das Kühlwasser, jedoch mit dem 
Unterschiede, daß die Meische im obern bis zum Abtriebe der 
Blasenfülluug verblieb, während das Kühlwasser im untern auf 
die bekannte Weise erneuert wurde. Die Meische im Vorwärmer 
kann man, ohne Gefahr eines erheblichen Verlustes durch Ver 
dampfung, bis zu einer Temperatur von 60° R. erhitzen. Das 
Helmrohr (Helmschnabel) der Blase wurde daher in die obere 
Kühlröhre eingemündet, und die Verdichtung des Dampfes er 
folgte nun zuvörderst in dieser, während die untere Kühlröhre 
diese Verdichtung zu vollenden und die verdichtete Flüssigkeit 
noch vollends abzukühlen hatte. Dazu war es nothwendig, 
daß der Theil der Kühlröhre, welcher sich im Vorwärmer ge 
lagert befindet, eine gewisse Oberfläche nicht überschreite; denn 
sonst würde die Meische darin, wie es auch wirklich geschehen 
ist, nahe zum Kochen kommen, noch ehe der Abtrieb der Bla- 
senfüllung beendigt ist, und dadurch Verlust an Alkohol ein 
treten können. Diese Oberfläche und somit die Größe des dazu 
dienlichen Theils der Schlangenröhre läßt sich nach vorhandenen 
Anhaltspunkten leicht berechnen. 
Es fragt sich nun: Was wird dadurch an Brennstoff, an 
Zeit und an Kühlwasser erspart? 
Nehmen wir zu einer vergleichenden Berechnung an, es 
sollten wieder 1000 U Meische in fünf Blasenfülluugen zu je 
200 U abgetrieben werden, so ist klar, daß die erste Blascn- 
füllung jedesmal mit kalter Meische geschehen müsse, außer man 
hätte Tags zuvor von der am folgenden Tage zum Abtriebe 
kommenden Meische schon währenddes Abtriebs der letzten Bla 
senfüllung den Vorwärmer wieder voll gemacht, wo diese über 
Nacht zwar etwas abgekühlt, dennoch aber zum Theil vorge 
wärmt in die Blase gelangen würde. Bleiben wir bei dem 
ersten Falle stehen, so kommen vier Füllungen oder 800 Ss 
Meische schon von 15 bis 60°, also um 45° R. mehr vorge 
wärmt in die Blase, und dieß macht eine Ersparniß an Wärme
	        
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