des Lutters selbst während des Abtriebs der Meische, wodurch
die abgesonderten Rectificationen desselben, so wie auch der
dazu erforderliche besondere Wärme- und Zeitaufwand größten
teils erspart werden können.
Was die früher beschriebene Vorwärmung der Meische durch
die Lutterdämpfe betrifft, wobei die kalte Meische als Ersatz
eines Theils des Kühlwassers gebraucht wird, so wurde diese
Methode ihrer Einfachheit und leichten Auffassung wegen bloß
beispielsweise angeführt. Wir werden später sehen, daß diese
Vorwärmung mit demselben Mittel zweckmäßiger geschehen kann,
und es wurde dieser Gang der Darstellung bloß gewählt, um
von dem Einfachern zu dem Zusammengesetztern übergehen
zu können.
Vorerst fragt es sich: welcher von diesen Processen, die
auf die Wiederbenützung der Wärme der Lutterdämpfe basiren,
zuerst und welcher zuletzt in Anwendung gebracht werden solle?
und dabei lehrt die Erfahrung, so wie auch eine einfache theo
retische Betrachtung, daß jedenfalls die Rectification des Lutters
der Dephlegmirung der Dämpfe und Vorwärmung der Meische
vorangehen müsse, weil im erstern Falle die Dämpfe noch eine
gewisse Spannung besitzen müssen, welche sie bei der Dephleg
mirung durch Abkühlung verlieren. Es fragt sich ferner: Wie
oft soll sowohl die Rectiftcation als die Dephlegmation wieder
holt werden, oder in welchem Grade sollen beide Statt finden,
um ein Destillat von dem gewünschten Alkoholgehalte zu er
zielen? Die Anzahl dieser Operationen wird nun wieder durch
die Quantität Wärme beschränkt, welche, im gebundenen Zu
stande in den Lutterdämpfen vorhanden, dazu verwendet werden
kann, und wobei der Umstand Einstuß nimmt, ob man aus der
Meische unmittelbar nur Branntwein oder hochgrädigen Wein
geist zu erzeugen die Absicht hat. Betrachtungen, auf Zahlen
gestützt, werden auch hier zur richtigen Erkenntniß führen,
wobei wir, der möglichen Vergleichung wegen, bei dem ange
nommenen Beispiele stehen bleiben wollen.
In 250 -ff- 11 — 261 U Lutterdampf, bestehend aus
42 U Alkohol- und 219 U Wasserdampf sind an freier und
gebundener Wärme enthalten und müssen demselben entzogen
werden, wenn er verdichtet und der Lutter bis .10° R. abge
kühlt werden soll, und zwar: