390
für einen Brennapparat von bedeutender Größe hinreichen; er
würde nicht theurer zu stehen kommen als die Schlangenröhre
mit Kühlgefäß, weil die geraden Röhren von dünnerem Kupfer
blech verfertigt und von bedeutender Länge von 9 — 10 Fuß
angewendet werden können, weßhalb nur wenige sehr leichte
Löthungen vorkommen würden, während die Schlangenröhren
ans kurzen Stücken zusammengesetzt werden müssen, deßhalb
viele Löthungen erfordern und ziemlich theuer zu stehen kommen.
Da diese Kühlvorrichtung in der Brennstube aufgestellt
werden kann, so ist an ein Einfrieren des Wassers und Beschä
digung der Kühlröhre dadurch nicht zu denken, und man erreicht
damit dieselben Vortheile, welche G all von seinem geschlossenen
Kühlfasse nachgewiesen hat, nämlich das vorgewärmte Dephleg-
mirwasser, wie oben angezeigt worden ist, wodurch überhaupt
au Wasser erspart und eine zweckentsprechendere Dephlegmirung
erreicht wird.
Auch anstatt der Probeschlangenröhre läßt sich eine derlei
gerade Kühlröhre, und diese mit Vortheil, um zur Prüfung
mit dem Lutterprober stets das reinste Destillat zu erhalten,
von Glas anwenden, während die äußere von Weißblech sein
und ihre Befestigung in einander mit großen Korkstöpseln
geschehen kann.
Als Anhaltspuncte zur Berechnung der Größe der dampf
verdichtenden Flächen hat man nach von verschiedenen Physikern
angestellten Versuchen folgende Erfahrungen:
10 Quadratfuß Kupferfläche von 1 — l'/ 2 Linie Dicke ver
dichten in einer Minute:
3 U Wasserdampf, wenn die mittlere Temperatur des Kühl
wassers 20° R. ist, und
2 U Wasserdampf, wenn diese Temperatur 30° R. ist; oder
1 Q. Fuß Coudeusatorfläche entzieht den Dämpfen in 1
Minute:
Bei der mittlern Temperatur des Kühl-
W. E.
Wassers von
132
20° R.
88
30 „
66
40 „
53
50 „
44
60 „