Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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procente geliefert, während man von 5 U Malz gewöhnlich 
nur 50 pCt. rechnet. 
Auch wenn mehre Getreidearten mit Malz gemeinschaftlich 
verarbeitet werden, müssen die Ausbenten aus jedem einzelnen 
Rohstoff auf ganz analoge Weise beurtheilt werden. 
Gewöhnlich glaubt man, daß das Malz, welches aus einem 
gewissen Quantum roher Gerste erzeugt wird, eine kleinere 
wirkliche Ausbeute an Alkohol gebe, als die rohe Gerste, zur 
Branntweinerzeugung verwendet, geliefert haben würde, weil 
die Gerste beim Malzen einen Verlust an Substanz erleidet. 
Allein dieß ist ein Irrthum; die gekeimte Gerste, das Gersten 
malz, liefert eine Würze von größerer Vergährungsfähigkeit, 
und diese bedingt eine größere Ausbeute; deßhalb muß ja auch 
den Kartoffeln und rohen Getreidearten Gerstenmalz beim Mei- 
schen zugesetzt und ein gewisses Minimum davon wenigstens 
angewendet werden, um eine lohnende Ausbeute zu erzielen. 
Schubarth in seinem Handbuche der technischen Chemie, 3. 
Aust., 3. Bd., S. 597, gibt an, daß 
100 K'Gerste . 1150 Quartprocente und 
100 „ Gerstenmalz 1437 „ 
Alkohol liefern, nimmt aber an, das Malz sei Darrmalz, mit 
20 pCt. Gewichtsverlust aus der Gerste erzeugt, in welchem 
Falle die Alkoholausbeuten aus beiden, nämlich aus 100 U 
Gerste und aus den daraus erzeugten 80 U Darrmalz, gleich 
sein würden. Es ist aber mit Grund zu vermuthen, daß das 
obige Malz nicht Darrmalz, sondern Luftmalz sei, was auch 
aus der Angabe des absoluten Gewichtes eines Scheffels her 
vorgeht, wornach: 
1 Scheffel Gerste .... 69 K' wiegt und 790, 
1 „ Gerstenmalz aber. 60.8 „ „ „ 874 
Quartprocente Alkohol gibt. Nun müßte, wenn 1 Scheffel 
Gerste 69 U wiegt, 1 Scheffel Darrmalz nur etwa 55 U wie 
gen , und wegen des Zuwachses erhalt man aus 1 Scheffel 
Gerste niemals weniger in der Regel mehr als 1 Scheffel Malz, 
so daß aus der Betrachtung dieser Umstände offenbar hervor 
geht, daß die Gerste im gemalzten Zustande eine größere Al 
koholausbeute liefere und unter dem obigen Malze Luftmalz 
verstanden sei.
	        
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