Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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tust zu erleiden, muß mau darauf jeheu, daß sie nicht rinnen. 
Wenn auch dieses nicht der Fall ist, so findet bei längerem 
Lagern desselben doch ein Verlust an Branntwein Statt, ein schein 
barer durch Znsammenziehnng in der niedern Temperatur des 
Branntweingewölbes, ein wirklicher wegen Verdunstung durch 
das poröse Holz. Man hat noch nicht untersucht, ob diese Ver 
dunstung sich bloß auf das Wasser oder auch auf den Alkohol 
erstreckt. Den beim Lagern stattfindenden Verlust oder Abgang 
nennt man die Schwindung, den Schwand, und erbeträgt 
1 bis höchstens 2 pCt. vom Jnhaltsmaße dieser Flüssigkeiten. 
Ist die Meische bei der Destillation über freiem Feuer 
angebrannt, so nimmt der Branntwein davon einen brenzlichen 
Geschmack und einen widerlichen Geruch an, die durch die Kohle 
nicht vollkommen beseitigt werden können, weßhalb er am besten 
zu Brennspiritus benützt wird. Den Modergeruch soll man 
aus Branntwein durch Rectificirung über Magnesia (1*/, U 
auf 1 Eimer) entfernen können. Chlorkalk würde wohl auch 
hier seine Wirkung nicht versagen. 
Von einem Kupfergehalte (Grünspan) soll der Branntwein 
durch Schütteln mit Olivenöl gänzlich befreit werden können. 
Der Weingeist. 
Der Weingeist zeigt in ähnlicher Art, je nachdem er durch 
mehrmalige Rectification aus dem Lutter oder durch einmalige 
Destillation unmittelbar aus der Meische erzeugt worden ist, 
in Bezug auf seinen Gehalt an Fuselöl, je nach Menge und 
Beschaffenheit desselben, ebenso wie der Branntwein einige Ver 
schiedenheiten. In gleicher Art hat auch die Reinhaltung des 
Desttllirapparats auf seine Güte Einfluß. In den meisten 
Fällen wird er vor seiner Anwendung, zu welchen Zwecken tnr 
mer, rectificirt und dadurch gereinigt. Sowohl in Bezug auf 
Ersparniß an Zeit und Brennstoff bei der Erzeugung als in 
Bezug auf die erforderlichen Gefäße zur Aufbewahrung, dann 
auch zur Ersparung an Gefäßen und Frachtkosten bei seinem 
Transporte ist es vortheilhafter, möglichst hochgrädigen als 
mindergrädigen Weingeist zu erzeugen, um darin den Alkohol 
mehr zu concentriren. Da der Weingeistfabrikant keinen ab 
soluten Alkohol erzeugt, so kann hier von dem Verfahren, wor- 
äfcoüiug'i Gah-rungschenit«. It 25
	        
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