Full text: Die Branntweinbrennerei und die Hefenerzeugung (2. Band, 1. Theil)

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suche die Fehler des Instruments kennen gelernt hat, so ist es 
noch insofern brauchbar, als man hiernach die fehlerhaften An 
zeigen desselben jedesmal corrigirt, was jedoch immer schon 
eine mißliche Sache bleibt, weil nur einige und nicht alle 
Puncte der Scala geprüft worden sind. 
Durch das Streben zur Handels- und Zolleinigung von 
ganz Mittel-Europa, welches zugleich die Einführung eines glei 
chen Münzfußes, Maßes und Gewichtes erwünschlich macht, 
ist auch für den Handel mit geistigen Flüssigkeiten die Einfüh 
rung eines gemeinschaftlichen Instrumentes zur Bestimmung 
des Alkoholgehaltes derselben angeregt worden und von un 
bestreitbarem Nutzen. In Preußen und in mehreren Staaten 
des Zollvereins ist hierzu das Alkoholometer von Tralles ge 
setzlich eingeführt, über welches uns Tabelle VII. S. 389 Aufschluß 
gibt. Es ist ein Alkohol-Procentmesser für das Znhaltsmaß 
und für eine Temperatur von 60" F. = 15.55° C. — 12.44° R 
construir!, die Schwere des Wassers im Zustande seiner größten 
Dichte bei 4.35" 6. Temperatur — 1 gesetzt. Bei 15.55" C. 
ist dann die Dichte des Wassers — 0.9991. Um die Dichten 
von Tralles auf die Dichte des Wassers bei 15.55" 6. — 1 
zu reduciren, müssen dieselben mit der Zahl 0.9991 dividirt 
werden und dann wäre die Dichte des absoluten Alkohol statt 
0.7939 - 0.7946. 
Weil Tralles seine Berechnungen nach Fundamental- 
bestimmungen von Gilpin machte, und dieser die Temperatur 
von 60" F. zu Grunde legte, so hat Tralles ebenfalls diese 
Temperatur dafür beibehalten. Es ist jedoch zweckmäßiger, 
die Normaltemperatur, um Bruchtheile zu beseitigen, mit gan 
zen Graden festzustellen und die Dichte des Wassers bei der 
selben Temperatur — 1 zu setzen. Für das in Frankreich ge 
setzlich eingeführte Alkoholometer von G ay-Lussac, welches auch 
ein Jnhaltsmaß-Procentenmesser ist, wurde die Normaltempe- 
ratur von 15° C. — 12" R. angenommen. Diese Temperatur 
war auch bei uns als die normale für die Anfertigung und 
den Gebrauch der sogenannten Kammeralwagen eingeführt wor 
den. Diese Kammeralwagen waren ursprünglich nach dem Pa 
tente vom 24. August 1835 Branntweinwagen nach Reaums, 
welche später durch die Wiener Branntweinwage ersetzt wurden, 
die anzeigt, wie viel Wiener Maße Alkohol in 1 Wiener Ei 
mer Branntwein enthalten sind, der 40 Maß faßt.
	        
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