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samste. Gekaufte Holzkohlen, die oft noch brenzliches Öl ab-
sorbirt enthalten, müssen daher vor ihrer Anwendung gut durch
geglüht werden, worauf man sie bei Ausschluß der atmosphä
rischen Luft abkühlen läßt. Man. nennt solche Kohlen abge
dämpfte. Dieses Abdämpfen der Holzkohlen kann in einem
Röhrenofen, ähnlich dem, wie man ihn zum Verkohlen der
Knochen, zum Ausseigern des Wismuts u. dgl. anwendet, fa
briksmäßig geschehen. Die den Kohlen äußerlich anhängende
Asche muß von denselben abgesiebt werden, worauf man sie,
je nachdem sie zur Entfuselung auf verschiedene Weise ange
wendet werden sollen, entweder nur gröblich oder fein pulve-
risirt, wozu man Quetschwerke und Pulverisirmaschinen anwenden
kann. Durch Sieben wird das feinere Kohlenpulver von dem
gröbern abgesondert.
Kohle von weichem Holze ist wirksamer als die von har
tem, nnd letztere ist wieder wirksamer als die Knochenkohle.
Branntwein oder mit Wasser verdünnter Weingeist wird leich
ter entfufelt als concentrirter Weingeist, weßhalb es angezeigt
ist, letztern vor der Entfuselung zu verdünnen.
Wenn Branntwein oder Weingeist entfufelt werden sollen,
so ist es immer gerathen, diese Flüssigkeiten, den Weingeist nach
vorhergegangener Verdünnung mit Wasser, vorerst einer Rec-
tification zu unterwerfen, um dadurch eineu großen Theil des
Fuselöls aus deuselben zu scheiden, und den fuseligen Nachlauf
davon für sich oder mit ihm ähnlichen geistigen Flüssigkeiten
der Rectification zu unterwerfen, um ihn wieder zu reinigen.
Das einzige erfolgreiche Mittel, den Branntwein zu ent-
fuseln, ist in der That die Rectification desselben, und wenn
man auch Kohle als Entsuseluugsmittel anwendet, so muß doch
immer ihre Anwendung entweder mit der Destillation verbun
den werden oder ihr vorangehen. Den Alkohol kann man da
durch so rein gewinnen, daß er weder den unangenehmen Ge
ruch noch Geschmack des Branntweins besitzt.
Die Ursache davon, daß der Branntwein und Weingeist
reiner werden, wenn man sie mehrmal nach einander besondern
Rectificatiouen unterwirft, nachdem sie jedesmal zur tropfbaren
Flüssigkeit verdichtet worden, in Vergleichung mit den Recti-
ficationen in den neuern Apparaten, wo er minder rein erhalten
wird, ist die, daß im letztern Falle fuseliger Brannt
weindampf die Erhitzungsquelle bildet, wie bereits